Volvo verliert Designchef Jeremy Offer und ernennt Interims-Nachfolger

Jeremy Offer, Designchef der schwedischen Marke Volvo, ist zurückgetreten. Das gab das Unternehmen in einer internen Mitteilung bekannt, die der Automobilwoche-Schwester Automotive News Europe vorliegt. Offer wolle mehr Zeit mit seiner Familie in Großbritannien verbringen.

"Das ist keine leichte Entscheidung, aber für mich die richtige", sagte Offer der Mitteilung zufolge. "Ich bin sehr stolz auf unser Team und die Arbeit, die wir gemeinsam geleistet haben, und ich weiß, dass ich das Designteam von Volvo Cars in sehr fähigen Händen zurücklasse."

Offers Aufgaben wird ab dem 15. August vorübergehend Nick Gronenthal übernehmen, der momentan das Automobildesign von Volvo leitet. Der gebürtige US-Amerikaner arbeitet seit 2022 für den Hersteller.

Es ist die zweite große Veränderung im Management unter dem zurückgekehrten CEO Hakan Samuelsson seit dessen Amtsantritt am 1. April. Die andere war die Einstellung von Fredrik Hansson als Finanzvorstand.

Samuelssons Vorgänger Jim Rowan hatte Offer zum Designchef ernannt, obwohl dieser zuvor noch nie in einer Führungsposition bei einem globalen Automobilhersteller gearbeitet hatte.

Damals sagte Rowan, Offer bringe eine neue Perspektive, die Fähigkeit zum Multitasking und eine "Fülle von Red Dot Awards für Industriedesign" zu Volvo mit.

Bevor er zu Volvo kam, war Offer Designchef und Senior Vice President bei Arrival. Das EV-Startup stellte im Februar 2024 seine britische Niederlassung unter Insolvenzverwaltung, was mit dem Chapter-11-Insolvenzschutz in den USA vergleichbar ist.

Rowan war wie Offer ein Neuling in der Automobilindustrie, als er im März 2023 CEO von Volvo wurde, nachdem er zuvor als Manager bei Dyson und Blackberry tätig war.

"Es scheint, dass das Experiment, Neulinge als CEO und Designchef einzusetzen, nicht sehr gut funktioniert hat", sagte ein Brancheninsider mit engen Verbindungen zu Volvo und mehreren anderen Automobilherstellern gegenüber Automotive News Europe.

Erst kürzlich wurde bekannt, dass die Volvo-Muttergesellschaft Thomas Ingenlath als Berater zurückgeholt hat. Der Deutsche war Designchef bei Volvo, ehe er CEO von Polestar wurde, einem Gemeinschaftsunternehmen von Volvo und Geely.

Künftig berichtet er an Geely-Chef Eric Li und arbeitet an designorientierten Sonderprojekten für die Marken des Konzerns, zu denen neben Volvo, Geely und Polestar auch Zeekr und Lynk & Co gehören.

"Ingenlath hat Volvo im Blut", sagte der Insider und fügte hinzu, die jahrzehntelange Design-Erfahrung des Managers werde von Vorteil sein. Unter anderem hat Ingenlath mehr als zwölf Jahre für den VW-Konzern gearbeitet.

Auch Samuelsson ist zuversichtlich, dass Ingenlath eine Bereicherung sein wird.

"Er hat ein ausgezeichnetes Gespür dafür, wie gutes Design in Zukunft aussehen sollte. Er hat auch viel Erfahrung darin, den Zusammenhang zwischen gutem Design und den Möglichkeiten aus technischer Sicht zu erkennen", sagte Samuelsson am 17. Juli gegenüber Automotive News Europe.

Samuelsson fügte hinzu, dass Ingenlath vom Designteam von Volvo "sehr geschätzt" werde. "Ich denke, er wird ihnen helfen und sie coachen", sagte Samuelsson.

Ingenlath, der in Göteborg wohnt, war laut dem Insider ein häufiger Gast in den Designabteilungen von Volvo. Er fügte hinzu, dass Gronenthal vermutlich nicht zum ständigen Designchef von Volvo ernannt wird, da er ebenso wie Offer nicht über umfangreiche Erfahrung in der Leitung des Designs bei einem führenden Automobilhersteller verfügt.

Der 44-jährige Gronenthal begann 2005 als Designer bei BMW und war fast zehn Jahre lang bei dem deutschen Automobilhersteller tätig, bevor er 2015 zu Faraday Future wechselte, wie aus seinem LinkedIn-Profil hervorgeht.

Später verließ er Faraday, um sein eigenes Unternehmen SC+P mit Sitz in der Region Los Angeles zu gründen und dort als Kreativdirektor zu arbeiten. Zur dauerhaften Nachfolge für Offer wollte Volvo auf Nachfrage keine Stellung nehmen.

Dieser Artikel ist zuerst bei der Automobilwoche-Schwester Automotive News Europe erschienen. Er wurde von KI übersetzt und von einem Redakteur der Automobilwoche bearbeitet.