Die Renault-Gruppe hat sich bei der Suche nach einem neuen Vorstandschef für eine Interimslösung entschieden. Daran erkennt man, dass die Suche länger dauern dürfte.
Renault-Finanzchef Duncan Minto: Er übernimmt interimsweise auch die Geschäfte als Vorstandschef.
Die Renault-Gruppe benötigt offenbar mehr Zeit als erwartet für ihre Suche nach einem Nachfolger von Konzernchef Luca de Meo. Der Hersteller teilte am Dienstagabend mit, Finanzchef Duncan Minto werde interimsweise das Amt des CEO übernehmen.
Ursprünglich wollte Renault den Nachfolger schon am 15. Juli präsentieren, noch vor der Veröffentlichung der Halbjahresergebnisse am 31. Juli.
Zudem wird Verwaltungsratspräsident Jean-Dominique Senard ebenfalls interimsweise operative Verantwortung übernehmen. Er wird den Vorsitz der Renault S.A.S., der operativen Gesellschaften der Gruppe, innehaben.
Damit folgt Renault dem Beispiel von Stellantis. Nach der Trennung von CEO Carlos Tavares hatte Europachef Jean-Philippe Imparato interimsweise die CEO-Position übernommen, wobei er unterstützt wurde von Verwaltungsratspräsident John Elkann.
Zum geplanten Zeitpunkt für eine Ernennung des neuen CEO machte Renault keine Angaben. Das Auswahlverfahren dafür sei aber "bereits weit fortgeschritten", erklärte das Unternehmen.
Finanzchef Minto trat bereits 1997 in die Renault-Gruppe im Vereinigten Königreich ein. 2001 wechselte er in die Finanzabteilung der Gruppe in Frankreich, wo er für Investor Relations verantwortlich war.
2006 wurde er zum Finance Director von Renault-Nissan Portugal ernannt, bevor er 2012 Managing Director von Renault Irland wurde. 2013 übernahm er die Position des CFO für die Asien-Pazifik-Region der Gruppe. 2017 wurde Minto zum Vice President Finance, Group Control Analysis befördert.
2022 wurde er CFO von Dacia, bevor er 2023 CFO der Marke Alpine wurde. Am 1. März 2025 wurde er zum Chief Financial Officer der Renault-Gruppe ernannt und Mitglied des Führungsteams unter Luca de Meo.
