Mercedes tauscht drei Vorstände aus

Im kommenden Jahr verabschieden sich bei Mercedes die Vorstandsmitglieder Sabine Kohleisen, Renata Jungo Brüngger und Hubertus Troska in den Ruhestand. Neu in das Gremium kommen Mathias Geisen, Oliver Thöne und Olaf Schick.

Personalvorständin Sabine Kohleisen, seit Ende 2021 im Amt, legt ihr Mandat auf eigenen Wunsch Ende April nieder. Ihr vor einem Jahr verlängerter Vertrag wäre Ende November ausgelaufen. Ihre Nachfolge tritt Britta Seeger an, die momentan das Vertriebsressort im Vorstand verantwortet.

Bei Mercedes gilt eine Jobgarantie bis 2029, dennoch müssen auch die Stuttgarter sparen. Nach dem Gewinneinbruch im dritten Quartal sagte Finanzvorstand Harald Wilhelm, er wolle "jeden Stein umdrehen".

Diese Aufgabe übernimmt bereits Anfang März Mathias Geisen. Zur Einarbeitung wird er Anfang Februar in den Vorstand eintreten. Bisher ist er Leiter von Mercedes-Benz Vans.

In seinem neuen Job muss er die Vertriebsreform umsetzen, die seine Vorgängerin angestoßen hat. Sie sieht den Verkauf aller herstellereigenen Niederlassungen vor. Das im Sommer 2023 gestartete Agenturmodell läuft bei Mercedes ohne größere Probleme.

China-Vorstand Hubertus Troska übergibt sein Amt Anfang Februar an Oliver Thöne, bisher Leiter Produktstrategie und Steuerung. Troska war seit 2012 für das China-Geschäft des Autobauers zuständig.

Er bleibt bis zu seinem Ausscheiden Mitte des Jahres an Bord und übernimmt eine neue Rolle als Vorstand und Generalbevollmächtigter von Mercedes für China. Der weltgrößte Automarkt hat auch für Mercedes große Bedeutung. Nachdem die Geschäfte jahrelang gut liefen, gab es in letzter Zeit Probleme.

Renata Jungo Brüngger verlässt das Unternehmen ebenfalls altersbedingt kurz vor dem Auslaufen ihres Vertrags Ende Oktober. Seit 2016 war sie für die Themen Compliance und Recht verantwortlich. Ihren Posten übernimmt Anfang Oktober Olaf Schick.

Momentan ist er Mitglied des Vorstands bei Continental und dort für Finanzen, Controlling, Integrität und Recht zuständig. Bereits vor seiner Zeit bei Conti hatte er jahrelang bei Mercedes gearbeitet.

Den neuen Vorständen steht ein spannendes Jahr bevor. Die Luxusstrategie bringt zwar im Durchschnitt höhere Margen, das rechnet sich aber nur, wenn trotzdem genug Autos verkauft werden.

Zwar ist Mercedes produktseitig mit gefragten Modellen und der künftigen Elektro-Plattform MMA gut aufgestellt, aber es hakt nicht nur in China. Auch in Europa wird das Geschäft angesichts schärfer werdender CO2-Grenzwerte, einem drohenden Verbrenner-Aus und durch Inflation sparsam gewordenen Kunden härter.