Aber es ist nicht nur das Fahrerlebnis, das den ersten Fiesta vom letzten unterscheidet. Sondern auch die Reaktionen des Publikums. Denn während dem Neuen selbst im Werk niemand so wirklich Beachtung schenkt, zieht der erbsgrüne Klassiker alle Blicke auf sich.
Egal ob vor der Halle, in der sie den Fiesta zuletzt gebaut haben, oder an der Hauptpforte, vor der Domplatte oder am Rheinufer - überall drehen sich Passanten um, recken die Daumen und bekommen einen selig-sentimentalen Gesichtsausdruck.
Mit der Vorstellung von Ford ohne Fiesta tut sich auch Frank Wilke schwer. Doch Hoffnung auf steigende Oldtimer-Preise möchte der Chef des Bochumer Marktbeobachters Classic Analytics den Besitzern auch trotz spontaner Beifallsbekundungen wie etwa in Köln nicht machen.
Sondern für ihn zählt der kleine Kölner zu den vielen Autos, die zwar eine große Bedeutung für Marke und Markt hatten, dabei aber wenig Begeisterung auslösen konnten.
"Sieht man einmal von den leidenschaftlicheren und natürlich auch selteneren Sportversionen wie dem XR2i oder später dem ST ab, ist es doch denkbar unwahrscheinlich, dass tatsächlich jemand einen alten Fiesta sucht", urteilt der Fachmann. Einen Fiesta (1.0/40 PS) aus den Baujahren 1976 bis 1981 notiert er aktuell mit 4900 Euro (Zustand 2).
Aber nur, weil mit dem Wechsel der Produktion die Fiesta Colonia zu Ende geht und ihm Ford auf Kölsch ein "Maach et joot!" hinterherruft, wird der Kleine nicht gleich aus dem Stadtbild verschwinden. Zudem setzte der Künstler HA Schult dem Fiesta bereits 1989 ein Denkmal: Vergoldet und mit riesigen Flügeln schmückt er genau wie Dom und Rheinbrücken die Skyline - und bleibt so auf Dauer in Erinnerung. (dpa/swi)
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