Alternative Antriebe bleiben im zweiten Quartal auf hohem Niveau

Die aktuellen Statistiken des Europäischen Automobilverbandes ACEA weisen für das zweite Quartal 2022 in Westeuropa 1,136 Millionen Neuzulassungen von E-Mobilen und Hybriden aus. Dies ist ein Rückgang um 44.000 Pkw gegenüber dem Vorjahresquartal (minus vier Prozent) und entspricht einem Anteil an den stark rückläufigen gesamten Pkw-Zulassungen von 44,6 Prozent. Vor einem Jahr lag der Anteil bei 38,4 Prozent.

Die reinen E-Mobile (BEVs) verzeichneten mit plus zehn Prozent (plus 28.000 Neuzulassungen) als einzige Antriebsart einen Anstieg gegenüber dem entsprechenden Vorjahresquartal. Die Neuzulassungen von Plug-in-Hybriden (PHEV) gingen um 17 Prozent zurück (minus 47.000 Neuzulassungen, Hybride ohne Stecker (HEV) verloren vier Prozent (minus 25.000 Neuzulassungen). Die gesamten Zulassungen waren um 17 Prozent rückläufig, Benziner verloren 24 Prozent und die Zahl der Neuzulassungen von Diesel-Pkw verringerte sich um fast 30 Prozent.

Gegenüber dem ersten Quartal dieses Jahres gab es bei den Marktanteilen der alternativen Antriebsarten in Summe einen leichten Rückgang von einem Prozentpunkt auf 44,6 Prozent.

Die reinen E-Mobile konnten mit 12,3 Prozent Marktanteil (313.000 Neuzulassungen) die Ergebnisse der drei Vorquartale zwar nicht bestätigen, lagen aber drei Prozentpunkte über dem Vorjahresergebnis. Die Plug-in-Hybride verfehlten mit 9,1 Prozent und 232.500 Neuzulassungen ebenfalls die Ergebnisse der Vorquartale und erreichten den Marktanteil des Vorjahres. Hybride ohne externe Lademöglichkeiten sind weiterhin dominant und erzielten mit 23,2 Prozent (590.706 Neuzulassungen) ihren bisher zweithöchsten Marktanteil.

Gegenüber dem ersten Quartal 2022 konnten in fünf Ländern die Marktanteile gesteigert werden. Das höchste Plus bei den Marktanteilen von 2,6 Punkten gab es in den Niederlanden. In Irland dagegen sank der Marktanteil im Vergleich zum Vorquartal um 8,7 Prozentpunkte.

Bei vergleichbarem Angebot, aber deutlich intensiverer Förderung bleibt Norwegen die Nummer eins bei den alternativen Antrieben. Im zweiten Quartal waren in Summe 92,5 Prozent aller Neuzulassungen BEVs, PHEVs oder HEVs. Die hohe Marktdurchdringung liegt an den reinen E-Mobilen, die auf einen Marktanteil von über 75 Prozent kamen. Dies ist der mit Abstand höchste Wert aller westeuropäischen Länder.

An zweiter Stelle bei der Marktdurchdringung liegt nun Finnland mit 65,3 Prozent alternativer Antriebsarten. Hier dominieren die HEVs mit einem Anteil von 32,4 Prozent. An dritter Stelle liegt Schweden. Dort kommen alle alternativen Antriebe auf 59,4 Prozent. Mit 26,9 Prozent Marktanteil dominieren hier die BEVs, vor der Plug-in-Hybriden mit 23,4 Prozent.

Aufgrund des hohen Gesamtmarktes wurden in Deutschland auch im zweiten Quartal volumenmäßig die mit Abstand meisten Pkw mit alternativen Antrieben zugelassen. Dies trifft sowohl für die reinen E-Mobile als auch für die Plug-in-Hybride zu. Lediglich bei den Hybriden ohne Stecker liegen die Neuzulassungen in Großbritannien etwas höher.

Bezüglich der Marktdurchdringung konnte Deutschland seine Position gegenüber dem ersten Quartal im westeuropäischen Ländervergleich verbessern. Mit einem Marktanteil von 43,6 Prozent für alle alternativen Antriebe liegt das Land auf Platz acht der 16 betrachteten Länder. Mit Norwegen, Finnland, Schweden, Niederlande, Dänemark und der Schweiz hatten sechs Länder einen Anteil an alternativen Antrieben von über 50 Prozent. Belgien verzeichnete mit 31,9 Prozent den geringsten Marktanteil der westeuropäischen Länder.

Aus dem Datencenter:

Neuzulassungen und Marktanteile alternativer Antriebsarten im 2. Quartal 2022 in Westeuropa

Marktanteile der alternativen Antriebsarten: Rangfolge nach Ländern im 2. Quartal 2022 in Westeuropa

Neuzulassungsentwicklung und Marktanteilsentwicklung alternativer Antriebsarten – Q1 2016 bis Q2 2022

Absolute Zahlen der alternativen Antriebe in Westeuropa Q2 2022