Gelsenkirchen/Limburg. Steigende Spritpreise, schärfere Umweltauflagen und die Ungewissheit, wie es mit der Kfz-Steuer weitergeht, verderben Autofahrern derzeit den Spaß. Nicht ohne Grund klagt die Autoindustrie über eine anhaltende Kaufzurückhaltung der Verbraucher: Diese warten eben lieber erstmal ab, was noch alles auf sie zukommt, bevor sie sich für viel Geld ein neues Auto anschaffen - das von der Antriebstechnik her womöglich gar nicht mehr zeitgemäß ist. Neue Impulse erhofft sich die Branche von ihrem diesjährigen Gipfeltreffen in Paris. Die Besucher des Pariser Autosalons (4. bis 19. Oktober) wird dagegen vielmehr interessieren, was den Herstellern zu den drängenden Themen dieser Zeit eingefallen ist.
Gespannt sein dürften sie etwa, was es in Sachen Elektroauto Neues gibt. Das Thema steht zwar bei fast jedem Hersteller auf der Agenda, weil diese sich davon einen Weg aus der drohenden Rohstoffkrise versprechen. Außer Ankündigungen und einzelner Prototypen haben die Großen der Branche jedoch noch nichts Handfestes vorzuweisen.
VW zum Beispiel will sich mit dem Golf TwinDrive bei einem erst 2010 startenden Flottenversuch zum Elektroauto beteiligen. Auch BMW bereitet vorerst nur eine Versuchsreihe mit umgerüsteten Elektro-Minis vor. Ebenso Konkurrent Mercedes, der in ausgewählten Regionen eine Flotte des neuen Elektro-Smart testen will. Und bei Opel warten alle auf einen Ableger des für 2010 angekündigten Elektroautos Volt der US-Schwestermarke Chevrolet. Bei den Importeuren sieht es ähnlich mau aus - ein Serienmodell für den deutschen Markt, das elektrisch fährt und das es tatsächlich zu kaufen gibt? Bisher Fehlanzeige.