Las Vegas. Jedem TÜV-Prüfer würden die Haare zu Berge stehen. Denn was auf der Tuning-Messe SEMA in Las Vegas zu sehen ist, hat mit den Vorschriften der deutschen Straßenverkehrsordnung nur wenig gemein. "Erlaubt ist was gefällt. Auch beim Tuning sind die USA das Land der unbegrenzten Möglichkeiten", sagt Harald Schmidtke, Geschäftsführer des Branchenverbandes VDAT in Rossbach/Wied (Rheinland-Pfalz). "Hier geht es ums Auffallen um jeden Preis."
Besonders hoch im Kurs stehen allen Verbrauchs- und Klimadiskussionen zum Trotz jene Autos, die im Alltag selbst in den USA als altmodisch, versoffen und nicht mehr politisch korrekt gelten: Muscle Cars, Pick-ups und Geländewagen. Es mag sein, dass sich Leute in New York, San Francisco oder Memphis für sparsame Kleinwagen interessieren, mit Hybrid-Antrieben liebäugeln und sogar über Diesel nachdenken. Doch in Las Vegas ist ein echtes Auto groß und schwer. Ein richtiger Motor hat mindestens sechs, besser aber acht oder zehn Zylinder. Und statt über Diesel denkt man lieber über eine Nitro-Kartusche nach, mit der man die Leistung steigern kann.