Aosta. Iveco, die Lkw-Tochter des Fiat-Konzerns, steigt mit dem Geländewagen Campagnola ins Pkw-Geschäft ein. Obwohl das Unternehmen dank des wachsenden Schwerlaster- Markts in Osteuropa seinen operativen Gewinn 2007 um 42 Prozent auf 803 Millionen Euro steigern konnte, zielt Iveco nun auch auf Privatkunden. Die Verkaufsprognosen für Deutschland sind dabei bescheiden. „Wir rechnen für 2009 mit rund 300 Campagnola-Kunden“, sagt Henrik Starup, Vertriebsvorstand der Iveco Magirus AG. Starup gesteht, dass man mit Privatkunden keinerlei Erfahrung hat. Der Campagnola bedient sich eines in Italien legendären Modellnamens. Die beiden ersten von 1951 bis 1987 bei Fiat gebauten Generationen gelten in ihrer Heimat als Motor des Aufbaus.
Der Nachfolger soll nun vor allem dem Land Rover Defender Paroli bieten. „Land Rover bedient in Deutschland quasi alleine einen Markt mit einem Potenzial von rund 1700 Einheiten“, erklärt Starup. „Davon wollen wir ein Stück abhaben.“ Hauptargument für den Campagnola soll der mit 176 PS und 400 Newtonmeter Drehmoment deutlich stärkere Motor sein. Davon abgesehen gibt sich der Iveco mit Leiterrahmen, zuschaltbarem Allradantrieb und Reduktionsgetriebe ebenso rustikal wie der Brite. Die Sicherheitsausstattung beschränkt sich auf ein abschaltbares ABS.
Der Campagnola hebt sich von seinem spartanischen Bruder Massif durch Komfort-Features wie Navigationssystem und Lederausstattung ab. Beide Modelle werden bei Santana in Spanien gebaut, wo auch Suzuki- Modelle in Lizenz gefertigt werden. „In diesem Jahr wollen wir unsere Umsatzrendite auf acht Prozent steigern, vor drei Jahren lagen wir noch bei 2,8 Prozent“, erklärt Stefano Sterpone, Vertriebschef von Iveco. Mit einem geplanten Verkauf von 4000 Autos wird der neue Geländewagen nur einen kleinen Teil dazu beitragen.