Rüsselsheim/Stuttgart. Die Fahrzeughersteller wollen Autofahren zum Genuss für alle Sinne machen. Das Design soll die Augen, die Materialauswahl den Tastsinn ansprechen. Dazu rückt nun auch die Nase in den Fokus: Positiv besetzte Düfte, so die Idee aus Kundenforschung und Entwicklung, sollen das Wohlbefinden steigern und dem Autofahrer mehr Spaß am Fahren vermitteln.
Bislang ging es den Herstellern vor allem darum, störende Gerüche und Ausdünstungen von Klebstoffen, Lacken oder Leder aus dem Auto herauszuhalten. Fast alle Unternehmen beschäftigen deshalb wie Audi in Ingolstadt eigens ein Team von "Supernasen" mit Spezialisten aus Chemie- und Parfümindustrie, die jedes Bauteil beschnüffeln, bevor es eine Serienfreigabe bekommt. Doch immer häufiger werden Gerüche nicht herausgefiltert, sondern hineinkonstruiert. Nicht umsonst haben unter anderem Citroën, Peugeot und Fiat für viele Baureihen Duftspender im Angebot, die in die Lüftung integriert werden und Aromen verströmen.
"Allerdings haben diese Systeme noch zwei Haken", sagt Frank Leopold, der bei Opel in Rüsselsheim die Vorausentwicklung leitet und unter dem Stichwort "Wellness im Auto" ebenfalls am wohlriechenden Wagen forscht: "Man muss sich beim Kauf für einen Duft entscheiden, der vielleicht nicht jedem Passagier gefällt." Viele der Düfte würden zudem noch sehr synthetisch und bisweilen abschreckend riechen.