Hattersheim. Die Nachfrage nach dem Mitsubishi-Mittelklassemodell Lancer übersteigt derzeit die Produktionskapazität. Die im November 2007 in Europa eingeführte Sportlimousine verkauft sich weit besser als erwartet. Händler müssen die Kunden mittlerweile bis Anfang nächsten Jahres vertrösten. „Wir wünschten, wir würden mehr Lancer bekommen“, sagt Thomas Kursch, Geschäftsführer von Mitsubishi Motors Deutschland, „wir könnten 2009 statt der 10.000 leicht 15.000 Lancer absetzen.“ Ab dem 15. November soll die Schrägheckvariante Sportback die Lage entspannen. Immerhin soll der Verkaufsanteil an der Baureihe bei über 70 Prozent liegen. „Wir planen im nächsten Jahr ein Absatzverhältnis von 7000 Sportback zu 2750 Sportlimousinen“, sagt Kursch.
Einen Grund für die Lieferengpässe sieht Kursch vor allem in Osteuropa. „In Russland verkaufte MitsubishiEuropa vor drei Jahren noch 6000 Einheiten, in diesem Jahr werden es rund 140.000 sein.“ Jährlich produziert Mitsubishi rund 1,4 Millionen Pkw und befindet sich damit an der Auslastungsgrenze. Auch in den USA läuft der Lancer ausgesprochen gut. „Das Modell trifft wegen der hohen Benzinpreise genau den Geschmack der Kunden“, sagt ein Unternehmenssprecher. Um im japanischen Werk Mizushima weitere Kapazitäten für den Lancer zu gewinnen, wird für 2009 sowohl die Fertigung des SUV Outlander (Europaversion) als auch die der Schwestermodelle Peugeot 2007 und Citroën C-Crosser ins Werk NedCar im niederländischen Born verlegt. Hier wird momentan nur noch der Mitsubishi Colt gebaut (283.000 Einheiten seit 2004). Vom Colt stammt auch die Einstiegsmotorisierung des Lancer Sportback. In der Basisvariante „Inform“ arbeitet der 1,5-Liter-Vierzylinder mit 109 PS. „Durch diese Maßnahme konnten wir den Preis attraktiv positionieren“, erklärt Kursch. Die Preise beginnen bei 18.750 Euro.