München. Das Geschäft der deutschen Automobilhersteller mit sportlichen Ausstattungspaketen floriert. Vor allem die Kunden von Premiumherstellern möchten ihrem Neuwagen immer häufiger ab Werk eine individuelle Note geben. Dabei macht der Paketpreis oft rund zehn Prozent des Wagenwerts aus und erhöht so die Gewinnmargen enorm. Die größte Einbaurate verzeichnet bei BMW das Einser Coupé. Fast jedes dritte Exemplar wird mit M-Paket ausgeliefert. Beim Dreier Coupé und beim Fünfer Touring sind es noch 20 Prozent. Weltweit verkauft BMW jährlich rund 100.000 M-Pakete. „Wir beschränken uns allerdings dabei nicht nur auf die Optik, auch Fahrwerk und Lenkung werden modifiziert“, sagt Carsten Pries, Leiter Produktmanagement der BMW M GmbH.
Eine Philosophie, die auch Mercedes-Benz mit dem AMG-Paket verfolgt. Neben Optik-Komponenten beinhaltet das Angebot beispielsweise bei der C-Klasse auch gelochte Bremsscheiben, eine Parameter- Lenkung und ein Sportfahrwerk. Die höchste Einbaurate registriert Mercedes bei der SL-Baureihe (65 Prozent). Audi nennt seine sportliche Ausstattungslinie, die von der Quattro GmbH entwickelt wurde, S-Line. Im Gegensatz zu BMW und Mercedes hat der Kunde bei Audi allerdings die Möglichkeit, zwischen einem reinen Optik-Paket und einer Ausstattung mit strafferem Fahrwerk und anderen Rädern zu wählen. Für Letzteres entscheiden sich Audi-Fahrer am häufigsten (85 Prozent). Insgesamt beträgt die Einbauquote 30 Prozent.
Opel erzielt immerhin noch zehn Prozent. Bei den Rüsselsheimern gibt es seit vier Jahren die OPC-Line. „Wir sind mit dem OPC-Label sehr zufrieden“, sagt Opel- Chef Hans Demant. Die OPC-Line, die die leistungsstarken OPC-Modelle nachempfindet, wird hauptsächlich beim Astra GTC geordert. Im Vergleich zum vergangenen Jahr nahm die Nachfrage um rund 70 Prozent zu – ein Wert, den auch Volkswagen gern verbuchen würde. Doch die Kunden der Wolfsburger scheinen deutlich konservativer zu sein: Die Bestellquote bei Volkswagens R-Line liegt nur bei wenigen Prozent.