Bologna. VW gibt buchstäblich Gas und baut das Angebot an Fahrzeugen für alternative Kraftstoffe weiter aus. Auf der Motor Show in Bologna (5. bis 14. Dezember) zeigt der Hersteller erstmals einen Golf mit werkseitiger Vorrüstung für den Betrieb mit Flüssiggas (LPG) und präsentiert im Passat den ersten Turbo-Motor, der mit Erdgas (CNG) betrieben werden kann. Beide Fahrzeuge kommen nach Angaben des Unternehmens im Frühjahr in den Handel. Angaben zu den Preisen machte VW jedoch noch nicht.
Der Flüssiggas-Golf trägt den Beinamen BiFuel und bekommt einen umgerüsteten 1,6-Liter-Motor mit 72 kW/98 PS. Er kann auf Knopfdruck zwischen Benzin und Flüssiggas wechseln. Im Benzinbetrieb verbraucht der Motor auf 100 Kilometer 7,1 Liter, die derzeit im Schnitt 8,60 Euro kosten und einen CO2-Ausstoß von 169 g/km verursachen. Wechselt der Fahrer auf LPG, werden 9,2 Liter fällig, für die derzeit 6,38 Euro berechnet werden. Außerdem sinkt der CO2-Ausstoß auf 149 g/km. Für den zweiten Treibstoff bekommt der Golf einen Zusatztank in der Reserverad-Mulde, der 42 Liter fasst und für mehr als 400 Kilometer reicht. Zusammen mit dem unverändert 55 Liter großen Benzintank kommt der Golf BiFuel so auf eine Reichweite von mehr als 1100 Kilometer.
Parallel zur Einführung des Golf BiFuel präsentiert VW in Bologna den Passat TSI EcoFuel, bei dem die Niedersachsen erstmals einen Turbo-Motor für den Erdgasbetrieb umgerüstet und mit einer Doppelkupplung kombiniert haben. So beschleunigt der 110 kW/150 PS starke und als Limousine oder Variant lieferbare Passat in 9,7 Sekunden auf Tempo 100 und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 210 km/h. Dabei verbraucht die Limousine auf 100 Kilometer 4,38 Kilogramm Erdgas, die derzeit für 4,33 Euro verkauft werden und einen CO2-Ausstoß von 119 g/km verursachen. (dpa/gem)
