Schanghai. Bevor Autohersteller eine neue Baureihe auf den Markt bringen, loten sie die Reaktionen potenzieller Käufer auf der ganzen Welt sorgsam in sogenannten Car Clinics aus. Porsche gilt dabei als besonders penibel. "Mit Blick auf unsere neue Baureihe Panamera haben wir mehr Zielkunden befragt, als jemals zuvor“, berichtete ein Manager der schwäbischen Sportwagenmarke am Rande der Weltpremiere der vierten Modellreihe im chinesischen Schanghai.
Der hohe "Testaufwand“ abseits von Windkanal und Rüttelstrecke schien der Porsche-Führung aus zwei Gründen geboten. Zum einen haben die Schwaben im Segment viertüriger Coupés keinerlei Erfahrungen: Anders als die Ikone Porsche 911 verfügt der Panamera noch nicht über eine treue Stammkundschaft. Zum anderen soll der Viersitzer im Revier fest etablierter Luxusmodelle wie der CL- und der S-Klasse von Mercedes-Benz oder des BMW Sechser wildern – und nicht etwa das hauseigene SUV Cayenne kannibalisieren. "Mit dem Panamera wollen wir zu 90 Prozent neue Kunden für die Marke Porsche erobern“, sagt Vertriebsvorstand Klaus Berning.
In Deutschland kommt der Gran Turismo am 12. September zu Preisen ab 94.575 Euro in die Schauräume – zunächst nur mit Achtzylindermotoren, die 400 PS (Panamera S und 4S) oder 500 PS (Turbo) leisten. Ein Basisaggregat mit sechs Brennräumen wird Porsche 2010 nachreichen, auch ein Hybridantrieb befindet sich in Vorbereitung. Die Panamera-Modelle mit siebenstufigem Doppelkupplungsgetriebe werden mit einem Start-Stopp-System ausgerüstet.