Lissabon. "Ein relativ kleiner Hersteller wie Mazda hat immer nur einen Schuss, und der muss dann sitzen.“ Etwas martialisch erläutert Thomas Rothe, Direktor Vertrieb bei Mazda Deutschland, die Bedeutung des neuen Mazda3 für die Marke. Gemeint ist: Im Gegensatz zu größeren Herstellern könnte Mazda einen Verkaufsflop kaum verkraften. So muss die zweite Generation des Kompaktklassemodells mindestens so erfolgreich sein wie der 2003 präsentierte Vorgänger, von dem weltweit über zwei Millionen und in Deutschland knapp 100.000 Einheiten verkauft wurden. Mit mehr als 20.000 Stück pro Jahr rechnet Rothe allerdings nicht, denn der Wettbewerb in der Golf-Klasse ist hart.
Zudem wird Mazda auch weiterhin keinen Kombi anbieten, sondern sich auf die Schrägheck- und die Stufenheckvariante beschränken, wobei Letztere nur fünf Prozent der Käufer wählen. Der neue Mazda3 wird ab Anfang Juni zu Preisen ab 16.900 Euro angeboten. Dafür gibt es die Basisausstattung "Prime-Line“ mit 1,6-Liter-Benzinmotor (105 PS). Die weiteren Ausstattungsvarianten heißen "Center-Line“, "High- Line“ und "Sports-Line“. An Motoren bieten die Japaner von Beginn an einen Zweiliter-Benziner (150 PS), einen 1,6-Liter- Diesel (109 PS) sowie den aus dem Mazda6 bekannten 2,2-Liter- Diesel mit 150 PS und 185 PS an. Im August folgt ein neuer, 151 PS starker Zweiliter-Ottomotor mit Direkteinspritzung und dem von Mazda entwickelten Start-Stopp- System i-Stop. Einen Monat später kommt die Sportversion MPS mit 260 PS. Mit Hybrid- oder Elektroversionen darf laut Kenichiro Saruwatari, Program Manager für diese Baureihe, allerdings nicht gerechnet werden.
Auf dem deutschen Markt soll sich vor allem der Basis-Benziner gut verkaufen. Etwa sieben von zehn Käufern könnten nach Berechnungen von Mazda Deutschland zu dieser Version greifen. Dagegen wird nur jeder fünfte Kunde den Mazda3 mit Dieselmotor bestellen. Bei den Ausstattungsvarianten soll die umfangreiche High-Line-Version inklusive Navigationssystem und Spurwechselassistent einen Anteil von 60 Prozent erreichen. Während die deutschen Händler damit rechnen, dass das neue Kompaktklassemodell stark gefragt sein wird, ist man bei Mazda selbst eher vorsichtig optimistisch und hat für das beginnende Geschäftsjahr (1. April 2009 bis 31. März 2010) zunächst nur mit 15.000 Einheiten kalkuliert.