Genf/Hamburg. Böse Zungen könnten behaupten, der Genfer Autosalon ist eine einzige Trotzreaktion der Hersteller. Denn alle Welt redet davon, dass 2010 in Sachen Neuwagen eine Katastrophe wird. Dass - wenn überhaupt - nur günstige Fahrzeuge gekauft werden. Doch im Scheinwerferlicht steht in den Messehallen wieder einmal vor allem viel Teures und Schickes - so als hätte sich in der Autowelt nichts verändert. Neue Ideen werden zwar ebenfalls präsentiert, kommen jedoch von Freidenkern wie der Schweizer Firma Rinspeed. Wer aber seine Autowelt wirklich so haben will, wie sie einmal war, der ist auf der Neuheitenschau in Genf (4. bis 14. März) genau richtig.
Als wichtigste Neuheit der deutschen Hersteller gilt tatsächlich ein Kleinwagen - wenn auch keiner aus der Fraktion der günstigen Modelle. Audi will nun endlich die Serienversion des A1 vorstellen, der in erster Linie dem schon kulthaft verehrten Mini von BMW Konkurrenz machen soll. Er ist also das, was man Premium-Modell nennt, und wird auch entsprechend teuer bezahlt werden müssen.
Kein Wunder, dass sich Mini selbst bemüht, etwas Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Und das will man mit dem Countryman machen. Der ist der erste Mini mit vier Türen und einer Länge von mehr als vier Metern. Sein optisch bewusst robust gehaltener Auftritt kennzeichnet ihn als sogenanntes Crossover-Modell. Die Nähe zu Geländewagen wird von dem gegen Aufpreis erhältlichen Allradantrieb unterstrichen.
Die meisten weiteren Neuheiten aus Deutschland rangieren aber noch ein paar Preisregionen darüber. Das gilt für den neuen Fünfer von BMW, der hier Publikumspremiere hat, ebenso wie für die Dreier Versionen Coupé und Cabriolet die mit einem frischen Facelift gezeigt werden.