München. Aufgrund von Vorgaben aus dem Marketing verzichtete Mercedes-Benz bei der Konstruktion des Geländewagens GLK darauf, das Auto auch auf Rechtssteuerung auszulegen. Das Kompakt-SUV, das seit vergangenen Herbst im Markt ist, wird deshalb in Ländern wie Großbritannien, Japan, Australien oder Südafrika offiziell nicht angeboten. Das Marketing hatte so geringe Verkaufsvolumen in diesen Märkten prognostiziert, dass sich die aufwendige Entwicklung einer rechtsgesteuerten Modellvariante (RHD) nicht lohnte.
Die Konstruktion gestaltet sich besonders aufwendig, weil der GLK (technische Basis ist die C-Klasse) ausschließlich mit Allradantrieb angeboten wird und deshalb rechts kein Platz für das Lenkgetriebe vorhanden ist. Zudem zieht ein Umbau auf Rechtssteuerung eine Vielzahl von Crashversuchen nach sich. Nun muss teuer nachgebessert werden, denn in Märkten wie England ist die Nachfrage wider Erwarten hoch. „Wir arbeiten an einer Lösung“, sagt der Leiter Entwicklung Sicherheit, Ulrich Mellinghoff. Diese wird die Kunden vermutlich nicht zufriedenstellen, denn die RHD-Version soll es nur mit Hinterradantrieb geben. Der umkonstruierte GLK wird aller Voraussicht nach ab Sommer 2010 angeboten.