Wolfsburg/ Stuttgart. Der VW-Konzern will Porsche mit der Entwicklung und Pflege eines neuen "Modularen Standardbaukastens“ (MSB) betrauen. Beide Unternehmen planen, sich 2011 zu einem integrierten Autohersteller zu verbinden. Die Modulstrategie um den sogenannten Quer- (MQB) und den Längsbaukasten (MLB) rühmt Konzernchef Martin Winterkorn schon jetzt als "zentralen Wettbewerbsvorteil“ des VW-Markenverbunds. Hier sei man "der Konkurrenz um Jahre voraus“.
Mit dem Projekt MSB will VW den Vorsprung bei Einmalaufwendungen, Fertigungszeit und Variantenvielfalt gegenüber Wettbewerbern wie BMW und Daimler weiter ausbauen. Neben den nächsten Generationen der Porsche-Baureihen Panamera und Cayenne sollen daher unter anderem auch Modelle der britischen VW-Luxusmarke Bentley auf dem MSB basieren. Die Positionierung des Motors direkt über der Vorderachse soll schmalere Vorbauten und bessere Gewichtsverteilung ermöglichen.
Wie Automobilwoche aus Konzernkreisen erfuhr, werden die Aufsichtsräte von VW und Porsche schon im Herbst über das Vorhaben entscheiden. Zudem heißt es, der im Oktober als Porsche-Chef antretende VW-Manager Matthias Müller dränge beim Bau des Supersportwagens Porsche 918 Spyder intern bereits zur Eile. Für das neue Flaggschiff ist daher nun ein "beschleunigter Entwicklungsprozess unter motorsporttypischen Rahmenbedingungen“ vorgesehen. Der auf 918 Exemplare limitierte Zweisitzer soll somit bereits Ende 2012 erscheinen können.