Bad Arolsen. Warum ihre Familie jüngst für einen Millionenbetrag ein neues Autohaus auf die grüne Wiese gesetzt hat? Und das in konjunkturell unsicheren Zeiten? Elke Jesinghausen, Seniorchefin des gleichnamigen Fiat- Partners im nordhessischen Bad Arolsen, antwortet schnell und mit fester Stimme. "Wir sind überzeugte Gründer“, sagt die vierfache Mutter, die mit ihrem Ehemann Horst-Uwe vor 25 Jahren auf dem Gelände einer Gärtnerei ihr erstes, auf Peugeot spezialisiertes Pkw-Geschäft eröffnet hatte. 2002 übernahmen die Jesinghausens einen kleinen Fiat-Betrieb in der Stadt, die mit "barocken Sehenswürdigkeiten“ wirbt. "Das Haus war sichtlich in die Jahre gekommen und wurde mit der Zeit für unsere Aktivitäten zu klein“, blickt Elke Jesinghausen zurück. "Wir mussten handeln, schon mit Blick auf unsere treue Stammkundschaft.“
Zum Jahreswechsel ist Jesinghausen, zuvor direkter Vertragshändler, bei Fiat zum A-Händler aufgestiegen. Im Geschäft mit den Transportern der Italiener darf sich das Haus "Professional Partner“ nennen. Für Peugeot bleibt Jesinghausen als Servicepartner aktiv. Vor wenigen Tagen nun wurde der Neubau eingeweiht. "Betont hell und einladend gestaltet, um Schwellenängste gar nicht erst aufkommen zu lassen“, sagt Juniorchef Peter Jesinghausen. Mit großzügigen Sozialräumen für die Belegschaft, die jetzt um drei Mitarbeiter aufgestockt werden kann. In der Werkstatt ersetzt eine umweltfreundliche Verdunstungsrinne den herkömmlichen Ölabscheider. Und die Arbeitshöhe der Montagebühnen wurde so ausgelegt, dass als zusätzliche Ertragsquelle Serviceaufträge für einen nahe gelegenen Wohnmobilhandel erledigt werden können. Automobilwoche honoriert die Initiativen mit einem Apfelbäumchen. "Dessen Anpflanzung und Pflege“, so Peter Jesinghausen, "passen zu unserer Gründermentalität.“