New York. Die Autobauer lassen wieder die Muskeln spielen. Weil die Absatzzahlen in den USA zaghaft nach oben gehen und die Spritpreise gerade einmal nicht auf Rekordniveau sind, ebbt die grüne Welle so langsam ab. Zwar stehen auf der New York Autoshow (2. bis 11. April) ein paar - in der Regel allerdings längst bekannte - Elektroauto-Studien. Und das eine oder andere Hybridmodell hat sogar seine Premiere, der Hyundai Sonata und der Lincoln MKZ etwa. Dennoch gehört die Bühne diesmal vor allem wieder Autos, die größer, stärker und schneller sind als gewöhnlich.
General Motors zum Beispiel zeigt neben dem Elektroauto Chevrolet Volt und einer Sparversion des Chevrolet Cruze auch einen Cadillac CTS-V Wagon. Er gilt als schnellster Kombi der Firmengeschichte. Unter seiner Haube steckt der 6,2 Liter große V8 aus der Corvette ZR1, der 415 kW/564 PS leistet und gute 300 km/h erreichen dürfte.
Bei Chrysler steht neben dem Vorboten des amerikanisierten Lancia Delta und dem Fiat 500 noch einmal eine Viper im Rennanzug. Sie kommt bei 8,4 Liter Hubraum auf 471 kW/640 PS. Am Stand von Ford suchen Sportwagenfans und alle anderen Messegäste dagegen vergebens nach Neuheiten. Denn außer dem Lincoln MKZ als Teilzeitstromer hat der mittlerweile größte US-Hersteller keine Premieren zu bieten.
Dafür fahren die Asiaten einmal mehr groß auf - vor allem die aus der zweiten Reihe. So zeigen die Südkoreaner von Kia neben dem Sonata Hybrid auch den überraschend fortschrittlich gezeichneten Optima. Er wird binnen Jahresfrist als neuer Magentis nach Europa kommen. Von Suzuki gibt es die interessante Studie eines luftigen Strandmobils mit Campingstühlen und Surfbretthalterung. Und von Subaru kommt eine nachgeschärfte Version des sportlichen Impreza WRX STI.
Das buchstäblich dickste Ding der Show ist der neue QX56 der Nissan-Tochter Infiniti: Der Geländewagen mit bis zu sieben Sitzen misst fast sechs Meter, überragt die meisten Messebesucher um mindestens einen Kopf und fährt mit einem V8-Motor, der aus 5,6 Liter Hubraum 294 kW/400 PS schöpft. Zwar ist die Nobelmarke mittlerweile auch in Europa vertreten. Doch der QX56 ist für unsere Straßen nicht gebaut. "Ein Export nach Deutschland oder in andere Länder jenseits des Atlantik ist nicht vorgesehen", sagt ein Manager der Japaner.