Stuttgart/Ingolstadt. Als Mercedes 2004 den ersten CLS in den Handel brachte, waren die Schwaben damit allein auf weiter Flur. Ein viertüriges Coupé für die gehobene Mittelklasse hatte damals noch kein anderer Hersteller im Programm. Doch das ist sechs Jahre her. Wenn nach der Weltpremiere auf dem Pariser Auto-Salon die zweite CLS-Generation im Januar startet, wird die Zahl der Konkurrenten und Nachahmer größer denn je sein - und zwar nicht nur in der gehobenen Mittelklasse.
Längst gibt es diese Fahrzeuggattung auch in der Luxusliga und in den unteren Segmenten. "Wie überall in der Autoindustrie werden Nischen schnell und flächendeckend von allen besetzt", erklärt der Autoexperte Prof. Ferdinand Dudenhöffer von der Universität Duisburg-Essen die Flut der Folgemodelle. Davor ist Mercedes allerdings nicht Bange: "Die Kunden haben unseren Mut, ein völlig neues Fahrzeugkonzept auf den Markt zu bringen, belohnt", stellt Vertriebsvorstand Joachim Schmidt fest und zeigt sich zuversichtlich: "Auch die Neuauflage des CLS profitiert davon, dass wir mit unserem viertürigen Coupé eine ganze Generation Vorsprung im Wettbewerb haben."
Der Viertürer wird mit dem Generationswechsel in jeder Dimension ein wenig wachsen und deshalb mehr Platz bieten, stellt Mercedes in Aussicht. Der Wagen wird die aktuellen Assistenzsysteme und die Motoren aus der E-Klasse an Bord haben. Die Aggregate sind mit Start-Stopp-Automatik und neuen Spritspartechniken kombiniert. Zwei Varianten stehen zunächst zur Auswahl: der CLS 350 CGI mit V6-Benziner und 225 kW/306 PS ab 63 427 Euro sowie der Sechszylinder-Diesel CLS 350 CDI mit 195 kW/265 PS.
Jüngster Konkurrent des CLS ist der Audi A7 Sportback. Der mindestens 51.560 Euro teure Viertürer nutzt bereits die Plattform des kommenden A6 und viele Technologiekomponenten aus dem Audi-Flaggschiff A8, erläutert Pressesprecher Josef Schlossmacher. Auch dieses Auto gibt es vorerst nur mit V6-Motoren. Sie decken ein Leistungsspektrum von 150 kW/204 PS bis 220 kW/300 PS ab. Anders als der CLS will der A7 allerdings nicht nur Limousine und Coupé vereinen: Wegen der großen Heckklappe und dem bis zu 1390 Liter fassenden Kofferraum sieht Audi das Modell auch als Alternative zum Kombi.