Wolfsburg. Porsche-Chef Michael Macht wird am 1. Oktober neuer Produktionsvorstand in Wolfsburg. Der ehemalige Produktionsvorstand von Porsche wird damit die Verantwortung für die weltweit 60 Werke des Volkswagen- Konzerns übernehmen. Wie nimmt die VW-Belegschaft die Personalie auf? Automobilwoche fragte VW-Werker am Werkstor nach ihrer Meinung. "Michael Macht ist ein dynamischer Manager und wird einen guten Job machen. Schon bei Porsche war Macht ein guter Mann“, ist ein Mitarbeiter aus der Produktion am VW-Stammsitz in Wolfsburg überzeugt. "Vielleicht bringt er auch etwas frischen und sportlichen Wind mit in die Konzernzentrale. Ich bin gespannt, wie schnell sich Herr Macht bei uns in Wolfsburg einleben wird“, urteilt ein Kollege aus der Tiguan- Produktion. Eine ähnliche Stimmung herrscht an Tor Ost des Werks vor. Viele Kollegen sehen in Michael Macht einen Mann der Tat, der bei Porsche in schwieriger Zeit das Ruder übernommen hat. Andere hingegen sind auch kritisch. "Wenn einer als Vorstandsvorsitzender abgelöst wird, ist es doch ein Schritt zurück. Dennoch wird Michael Macht hier gute Arbeit machen. Es ist ein schlauer Schachzug von Martin Winterkorn“, so eine von vielen ähnlichen Meinungen am Standort Wolfsburg. Andere wiederum sind gespannt, wie schnell Macht seinem Verantwortungsbereich seinen Stempel aufdrücken kann und wird.
"Porsche ist Teil der Familie“
In Braunschweig werden unter anderem Achsen für VW-Modelle gefertigt. Auch hier sind die Mitarbeiter gelassen. "Eigentlich ist es gut, dass jetzt auch ein Porsche- MannimVolkswagen-KonzernVerantwortung übernimmt. Schließlich ist Porsche jetzt auch ein Teil der Volkswagen-Familie“, sagt ein Mitarbeiter nach Schichtende. Der Sportwagenbauer werde die zehnte Marke im Konzern und "so bleibt der Sportwagenhersteller auch in deutscher Hand.“ In der Motorenfertigung in Salzgitter zeigt sich ein ähnliches Bild. Nach dem Übernahmegefecht in den vergangenen Monaten hegen nur wenige Groll gegen Porsche. Doch man ist sichtlich erleichtert, dass der Volkswagen- Konzern in ruhigeres Fahrwasser kommt. "Jetzt ist es Zeit, nach vorne zu schauen und gemeinsam mit Porsche die Strategie 2018 zu verfolgen“, sagt ein Produktioner. Michael Macht werde das Nötige dafür tun, damit Europas größter Automobilhersteller dieses Ziel erreicht. Viele VW-Mitarbeiter empfangen den neuen Produktionsvorstand also mit offenen Armen. Das wird den Anfang für Michael Macht sicherlich erleichtern. Dem smarten Porsche-Manager könnte auch helfen, dass seinem Vorgänger Jochem Heizmann bisweilen ein recht ruppiger Umgangston nachgesagt wird.