München. Mit dem Duster steigt Dacia ins Segment der Kompakt- SUVs ein. Im Fokus hat die rumänische Renault-Tochter hauptsächlich Schwellenmärkte in Osteuropa. "Das existierende Angebot an Allrad- und Geländefahrzeugen ist für die Mittelschicht in diesen Ländern oft unerschwinglich“, weiß Gérard Detourbet, Produktmanager bei Dacia. Europaweit soll der Duster zu einem konkurrenzlos niedrigen Preis von 11.900 Euro starten. "Wir wollen erobern“, sagt Detourbet und teilt den typischen Duster- Kunden in zwei Kategorien: "Die einen kommen bereits aus dem 4x4-Segment, haben aber aus Kostengründen stets gebrauchte SUVs gekauft. Die anderen sind Limousinen- Fahrer, die zwar immer gern einen Geländewagen besitzen wollten, ihn sich aber bislang nicht leisten konnten.“
Das 4,31 Meter lange Mehrzweckmobil ist gegen 1800 Euro Aufpreis mit einem variablen Allradantrieb von Nissan ausgestattet. Auch sonst bedient sich Dacia so weit wie möglich aus dem Konzernregal. Nur 50 Prozent der Teile wurden neu entworfen. Die Windschutzscheibe und die vorderen Türen inklusive des Karosserierahmens stammen vom Schwestermodell Sandero, was große Einsparungen beim Presswerkzeugbau brachte. Auch das komplette Armaturenbrett lieferte der Sandero. Die Motoren – Benziner wie Diesel – kommen von Renault. Wie Logan und Sandero baut der Duster auf der Konzernplattform B-Null auf.
Für die Allradversion wurde eine neue Mehrlenker- Hinterachse entworfen. Gebaut wird der Duster im rumänischen Pitesti. Dazu wurde die jährliche Kapazität um über 100.000 Einheiten auf nunmehr 350.000 erhöht. Ab 2011 soll der Duster auch in Brasilien, Argentinien, Chile, Mexiko und Russland produziert werden. Zum Start bietet Dacia lediglich zweiMotorisierungen an, einen 1,5- Liter-Diesel sowie einen 1,6-Liter- Benziner, für den sich 60 Prozent der Kunden entscheiden sollen. Beide Aggregate erfüllen nur Euro 4. Eine 107 PS starke Dieselversion nach Euro-5-Norm folgt im Juni. Nur sie kann als erster Dacia für 300 Euro mit ESP geliefert werden. Zahlen zur Absatzplanung des Duster wollen die Rumänen nicht mitteilen. Doch allein in Deutschland hat Renault auf seiner Internetseite über 8000 Anfragen zu Probefahrten registriert.