Hamburg. Die Dello-Gruppe, der siebtgrößte Autohändler Deutschlands, startet mit vorsichtigem Optimismus in das neue Geschäftsjahr. "Unsere guten Ergebnisse aus 2009 werden im laufenden Jahr etwas schlanker werden“, sagte Geschäftsführer Michael Babick im Gespräch mit Automobilwoche. "Dass der Gesamtmarkt nach Auslauf der Abwrackprämie kleiner wird, interessiert uns nicht – wir wollen uns auf den Ausbau des eigenen Geschäfts konzentrieren.“ Nach vorläufigen Zahlen hat Dello 2009 rund 25.000 Fahrzeuge abgesetzt, davon circa 60 Prozent Neuwagen. Der Umsatz der Gruppe "lag bei rund 400 Millionen Euro“ (Babick). Dabei dominierte der Verkauf an Einzelkunden und Betreiber kleinerer Flotten von bis zu fünf Autos mit einem Anteil von 88 Prozent. Lediglich zwölf Prozent der Auslieferungen gingen an Großabnehmer. "Daher drückt uns das Problem der Rückläufer nicht sehr“, so Babick. "Auf riskante Geschäfte haben wir verzichtet.“
Große Erwartungen setzt Dello, seit Jahren vor allem mit GM-Marken wie Opel und Chevrolet sowie die japanischen Anbietern Toyota und Honda im Geschäft, auf die Erweiterung des Portfolios. So baut Dello im "Speckgürtel von Hamburg“ (Babick) auf die Übernahme von Ford-Häusern, die von bisherigen Partnern der Kölner aufgegeben werden. "Auch mit Ford lässt sich etwas bewegen“, hofft Babick. "Ich denke da etwa an deren leichte Nutzfahrzeuge.“ Als zwölfte Dello-Marke haben die Hamburger überdies seit Kurzem Citroën im Angebot. Zunächst sollen neun Betriebe in Norddeutschland Freunden der französischen PSA-Marke flächendeckenden Service garantieren. Babick: "Wir werden Kundenbestände, Marktumfeld und künftige Chancen akribisch analysieren.“
Die Gefahr einer Kannibalisierung mit der für Dello besonders wichtigen Volumenmarke Opel schätzt Babick als "nicht allzu groß“ ein. "Dello achtet genau auf potenzielle Überschneidungen“, so der Geschäftsführer. "Wir sind keine Markensammler.“ Auch die im Autohandel oft beklagte Kreditklemme bereite ihm "keine schlaflosen Nächte“. Das Familienunternehmen Dello verfüge über eine "sehr hohe Eigenkapitalquote“ und profitiere von "engagierten Gesellschaftern“. Kürzungen beim Personal plant Dello trotz der anhaltenden Krise im deutschen Autogeschäft nicht. Bei Bedarf sind laut Babick aber "interne Verlagerungen in Bereiche mit guten Umsatzchancen möglich“. Für eine Aufstockung komme etwa der Dello-Gebrauchtwagenmarkt AutoMega in Betracht. Auf seiner "persönlichen Agenda ganz oben“, so Babick, stehe 2010 "das Thema Kommunikation“. Persönlicher Kontakt mit Kunden und Team sei "in dieser Branche durch nichts zu ersetzen“.