Ingolstadt. Ist es mangelndes Vertrauen in die Marke „Quattro“ oder ganz normales betriebswirtschaftliches Kalkül? Im Herbst 2011 schickt Audi den A1 mit Quattro-Technik zunächst nur in einer Stückzahl von wenigen Hundert Exemplaren auf die Straße. Erst bei einem erfolgreichen Anlauf des in der Grundversion rund 27.000 Euro teuren Lifestyle- Kleinwagens ist ein Ausbau der Serienfertigung geplant. „Wir können so die Werkzeugkosten niedrig halten“, sagte Audis Entwicklungsvorstand Michael Dick im Rahmen einer Fahrpräsentation mit A1-Allrad-Prototypen. Immerhin erfordere die Antriebstechnik eine komplett neue hintere Bodengruppe.
Mit dem A1 Quattro, der in der Serienversion aller Voraussicht nach den Namen S1 tragen wird, statten die Ingolstädter nun auch die jüngste und kleinste Baureihe mit vier permanent angetriebenen Rädern aus. Was im Jahr 1980 mit einem sportlichen Coupé (Ur- Quattro) und als Nischen-Technik begann, zeichnet heute fast jedes zweite Modell mit den vier Ringen im Kühlergrill aus. Nach Angaben von Audi hatten 430.000 der 1.092.400 im vergangenen Jahr ausgelieferten Fahrzeuge Quattro- Technik an Bord. Seit 1980 hat Audi insgesamt 3,7 Millionen Fahrzeuge mit Allradantrieb verkauft.
In der aktuellen Modellpalette gibt es mehr als 120 Varianten mit 4x4-Antrieb. Während die A1-Prototypen, die Automobilwoche bereits fahren konnte, noch mit einem 1,4-Liter- TFSI-Motor mit 186 PS ausgestattet waren, soll die Serienversion erheblich mehr Leistung bekommen. Audi plant, den aus den Baureihen A3, A4, A5 und A6 bekannten Zweiliter-Vierzylinder- Turbomotor zu implantieren. Die genauen Leistungsdaten werden derzeit noch verschwiegen. Entwicklungschef Dick verspricht jedoch „deutlich über 200 PS“. Dank des enormen Leistungsangebots wird Audis superkompakter Kraftsportler nicht nur eine Höchstgeschwindigkeit von über 230 km/h erreichen, sondern in seinem Segment auch eine absolute Sonderstellung einnehmen - als stärkster Kleinwagen der Welt.