Brüssel/Berlin. Der europäische Automarkt ist weiter auf Talfahrt. Einer der Hauptverlierer ist der angeschlagene Autobauer Opel, dessen Absatz weiter einbrach. Im März schrumpfte die Verkaufszahl der Europatochter des US-Herstellers General Motors (GM) in der EU im Vergleich zum Vorjahresmonat um 11,5 Prozent auf rund 109.000 Fahrzeuge, wie der europäische Automobilverband ACEA am Dienstag in Brüssel mitteilte.
Beim Quartalsabsatz ab Januar fuhr Opel/Vauxhall ein Minus von 16,2 Prozent ein, der Marktanteil sank von 7,4 Prozent auf 6,7 Prozent. Insgesamt ging der Autoabsatz in der Europäischen Union im März um 7,0 Prozent auf 1,45 Millionen Neuwagen zurück.
Gerade für Opel ist das Europageschäft immens wichtig. Denn trotz ihrer Sanierung stecken die Rüsselsheimer in den roten Zahlen und leiden unter der Nachfrageflaute in Europa, ihrem einzigen bedeutenden Absatzmarkt. GM hindert Opel daran, im großen Stil auf boomende Auslandsmärkte vorzustoßen, weil sie Konkurrenz zu anderen Konzernmarken fürchten.
Europas größter Autokonzern Volkswagen dagegen steigerte nach ACEA-Angaben den Absatz in der EU im März um 1,3 Prozent. Auch Daimler und BMW legten zu. Damit wuchsen sie gegen den Trend: Deutlich nach unten ging es für die Konkurrenten aus Italien und Frankreich, Fiat, Renault und PSA Peugeot Citroen.
In Westeuropa ging der Autoabsatz auch vor dem Hintergrund der Schuldenkrise zurück: So sanken die Verkäufe in Italien zweistellig. Aber auch in Frankreich verzeichnete der Markt ein zweistelliges Minus. Spanien konnte sich mit einem Minus von 4,5 Prozent noch besser als der Gesamtmarkt halten. Auf dem deutschen Markt, dem größten in der EU, war die Zahl der Neuzulassungen im März wie bereits bekannt um 3,4 Prozent gestiegen.
Westeuropa ist das Sorgenkind der weltweiten Autokonjunktur. Dagegen legen die boomenden Märkte in China, Indien und Russland weiter zu, dies stützt auch die Nachfrage der deutschen Autobauer, die etwa in China stark vertreten sind. Auch der US-Markt feiert weiter ein Comeback. (dpa/nib/Foto: BLG)