München. Die BMW M GmbH erweitert ihre Modellpalette und führt im Frühjahr als neue Produktlinie die sogenannten „M Performance Automobile“ ein. Sie sollen die Lücke zwischen Fahrzeugen aus der Großserie und Kernmodellen wie M3 und M5 schließen, erläutert Friedrich Nitschke, der vor knapp einem Jahr den Chefposten des Werkstuners übernommen hat. Ein Kunstgriff bei der Positionierung – der Fünfer Diesel aus der Linie „M Performance Automobile“ erhält die Typbezeichnung M 550d – erlaubt den Bayern den Bruch mit einem alten Tabu: Zum ersten Mal wird es einen Diesel aus der M GmbH geben – wenn auch nicht für die Kernmodelle: „Autos wie der M3 oder der M5 schlagen die direkte Brücke zur Rennstrecke, da kommt ein Diesel für uns nach wie vor nicht infrage“, sagt Nitschke.
Doch auf der linken Spur der Autobahn sieht der M-Chef Potenzial für einen noch sportlicheren Selbstzünder. „Damit sprechen wir gezielt Kunden an, die sich ein Mehr an Emotionalität und Performance wünschen, aber auf die Alltagstauglichkeit ihres Fahrzeugs nicht verzichten wollen“, umreißt Nitschke die Positionierung, die sich so auch bei Design und Preis widerspiegeln werde. Deshalb hat seine Mannschaft in den vergangenen 30 Monaten auf Basis des drei Liter großen Reihensechszylinders von BMW einen M-Motor entwickelt und den ersten Diesel mit dreifachem Turbolader zum Laufen gebracht. So steigt die Leistung von bislang maximal 313 auf jetzt 381 PS.
Das Drehmoment gipfelt bei imposanten 740 Touren und zwingt Nitschke zu einem weiteren Tabubruch: „Damit man diese Kraft auch sofort in Vortrieb umsetzen kann, kombinieren wir den Diesel zwingend mit Allradantrieb.“ Erstmals wird es bei der M GmbH deshalb auch diesseits der X-Modelle von BMW Autos mit xDrive geben. Starten wird der M-Diesel unmittelbar nach der Premiere auf dem Genfer Salon in Limousine und Kombi der Fünfer-Reihe, wenig später wird er in X5 und X6 angeboten. Nitschke denkt bei „M Performance“ aber nicht nur an den Diesel: „In Baureihen, in denen es wie beim Einser, X1, X3 und beim Z4 kein explizites M‑Modell gibt, könnten wir nach diesem Konzept auch einen besonders starken Benziner anbieten.“ Mit der neuen Produktlinie will der Werkstuner den Absatz, der 2011 bei rund 20.000 Fahrzeugen lag, spürbar steigern. Die M GmbH soll aber kein Volumenhersteller werden.