München. Die großen Autohandelsgruppen in Europa konzentrieren sich zunehmend auf Gebrauchtwagen und das Aftersales-Geschäft. „Die Händler müssen nach zusätzlichen Umsatzquellen Ausschau halten“, sagt Steve Young, Managing Director beim Marktbeobachtungsunternehmen ICDP. Die Autohändler hätten sich gut auf die Schuldenkrise eingestellt, ergänzt Peter Bailey, leitender Marktforscher des britischen Unternehmens. „Der Umsatz sinkt, aber Profitabilität und Gewinnmargen haben sich dank des Geschäfts mit Gebrauchtwagen und der starken Konzentration auf Aftersales verbessert.“ Eine neue Fusionswelle wird es wohl nicht geben. Vor der Lehman- Pleite 2008 waren große Handelsgruppen durch Zusammenschlüsse oder Zukäufe gewachsen. Die Aktionäre habe dies aber kaum überzeugt, meint Bailey: „Die Ära der Mega-Deals ist vorbei.“ Die britische Pendragon-Gruppe ist nach Emil Frey und Inchcape Europas drittgrößte Autohandelsgruppe.
Sie verkauft inzwischen mehr Gebraucht- als Neuwagen und hat im ersten Halbjahr 2012 mit Gebrauchten und Aftersales mehr Bruttogewinn erzielt als mit Neufahrzeugen. Besonders lukrativ sind Reparaturarbeiten. Hier liegt die Marge bei 59,9 Prozent gegenüber 9,4 Prozent im Gebrauchtwagengeschäft und 7,7 Prozent beim Neufahrzeugverkauf. Aber nicht allen Handelsgruppen fällt es so leicht, neue Schwerpunkte zu setzen. „In Ländern wie Frankreich und Italien werden die Möglichkeiten von Franchise- Händlern, im Bereich Aftersales zu wachsen, von einer hohen Zahl unabhängiger autorisierter Werkstätten beeinträchtigt“, sagt Young.Während der Absatz europäischer Hersteller wie Opel, Renault, Fiat und Peugeot-Citroën einbricht, versuchen Handelsgruppen verstärkt in kräftig wachsende Marken wie Hyundai und Kia zu investieren. „Bislang nahmen Handelsgruppen nicht europäische Marken nur als Teil eines Mehrmarkenangebots ins Programm. Mittlerweile jedoch erscheint ihnen ein Einzelmarkengeschäft mit einer Marke wie Kia durchaus profitabel“, sagt Young. Die großen Handelsgruppen dürften gestärkt aus der Krise hervorgehen. „Wir werden ein ausgeglicheneres und widerstandsfähigeres Geschäftsmodell sehen, das besser in der Lage ist, Umsätze aus dem Gebrauchtwagengeschäft und Aftersales zu erzielen“, so Young.Durch die Krise kommen
Die großen Autohandelsgruppen in Europa konzentrieren sich zunehmend auf Gebrauchtwagen und das Aftersales-Geschäft. „Die Händler müssen nach zusätzlichen Umsatzquellen Ausschau halten“, sagt Steve Young, Managing Director beim Marktbeobachtungsunternehmen ICDP. Die Autohändler hätten sich gut auf die Schuldenkrise eingestellt, ergänzt Peter Bailey, leitender Marktforscher des britischen Unternehmens. „Der Umsatz sinkt, aber Profitabilität und Gewinnmargen haben sich dank des Geschäfts mit Gebrauchtwagen und der starken Konzentration auf Aftersales verbessert.“