Solihull. Seit 1948 sind im Land Rover-Werk im englischen Solihull mehr als 1,9 Millionen Defender vom Band gelaufen. Obwohl die Technik des Urvaters aller Land Rover-Modelle in all den Jahren immer wieder verbessert wurde, hat sich der kantig-kultige Offroader im Kern kaum verändert.
So blieb auch bei der neuen Generation des Defender, die am 12. Mai auf dem deutschen Markt eingeführt wird, das Design nahezu unverändert. Unter der Motorhaube arbeitet jetzt ein moderner Common-Rail-Vierzylinderdiesel von Ford mit 2,4 Liter Hubraum und 122 PS. Einen Partikelfilter gibt es auch beim neuen Modell nicht. Ebenso sind Airbags nach wie vor nicht im Angebot. Bedingter Fortschritt fand dafür im Cockpit statt. So bekam der Defender eine komplett neue Armaturentafel mit modernerer Heizungs-, Lüftungs- und Klimaregelung.
"In diesem Jahr wollen wir noch 1500 Defender über unsere 110 Händler verkaufen", sagt Jeffrey Scott, Geschäftsführer von Land Rover Deutschland. Im nächsten Jahr sollen es bis zu 2000 werden. 60 Prozent der Kunden greifen derzeit zum 110 Station Wagon, 20 Prozent wählen den Defender 90 Station Wagon mit kurzem Radstand. Der Rest entfällt auf Varianten mit Softtop oder extra langem Radstand. Insgesamt liefen bei Land Rover im vergangenen Jahr, dem besten seit Gründung der Marke im Jahr 1948, 192.500 Fahrzeuge vom Band. Knapp 23.000 davon waren Defender. Das Ziel für 2007 liegt bei über 200.000 Verkäufen. Land Rover-Bestseller in Deutschland war auch im Jahr 2006 der Range Rover Sport mit 2426 Exemplaren, gefolgt vom Defender mit 1450 und vom Discovery mit 1426 Einheiten.
Bis Ende 2010, so verspricht Land Rover, soll der Defender noch weiterproduziert werden. Was danach wird, ist ungewiss. Gerüchten zufolge will der britische JCB-Konzern ein ähnlich konzipiertes Offroad-Fahrzeug bauen, das vorwiegend für militärische Zwecke gedacht ist. Dieses Auto könnte den Defender aus dem Geschäft drängen, der weltweit von 60 Streitkräften genutzt wird.