So stattete Bose schon im Jahr 2002 den Maybach als erstes Auto überhaupt mit dem digitalen Surround-Soundsystem 5.1 aus. Heute zählen unter anderem Cadillac, Porsche, Alfa Romeo, Mercedes-Benz, Ferrari und Audi zu Boses Kunden. Auch Harman/ Kardon betreibt eine enge Zusammenarbeit mit Mercedes. Jüngstes abgeschlossenes Projekt ist die neue C-Klasse, die "Surround-Sound 5.1" und "Discrete Logic 7 Technologie" erhielt, zurzeit das Optimum in puncto Klangqualität.
Die Autohersteller binden sich nicht an nur einen Lieferanten. So stecken in manchen Audi-Modellen auch Soundsysteme der dänischen Luxus-Marke Bang & Olufsen - teilweise mit über 500 Watt Leistung. Volkswagen bezieht Geräte von Siemens VDO und Blaupunkt. Im Lexus IS sorgt eine Anlage von Mark Levinson (gehört zu Harman International) mit nicht weniger als 20 Lautsprechern für höchstes Klangniveau.
Neben dem verstärkten Trend zu Soundsystemen wächst auch die Nachfrage nach Highend-Infotainmentsystemen, den sogenannten Head Units. Erstausrüster sind hier hauptsächlich Becker (eine Marke von Harman International), Blaupunkt sowie Siemens VDO. Andere passen sich den neuen Marktverhältnissen an. Bose baut derzeit die Angebotspalette aus und bietet künftig ebenfalls Head Units an. Im Frühjahr bereits zeigte der Zulieferer auf dem Genfer Autosalon in einem Ferrari Scaglietti dem Publikum sein erstes "Media System".
Head Units müssen zu wahren Alleskönnern werden. Gelten heute MP3- und USB-Schnittstellen im Auto als fortschrittlich, so heißt das Motto der Zukunft "Connectivity". Alles muss vernetzt sein. Das Auto wandelt sich zum mobilen Kommunikationszentrum. Home-Entertainment wandert ins Cockpit. Schon bald wird es möglich sein, E-Mails unterwegs im Auto zu empfangen, die dem Fahrer vorgelesen werden. Digitales Radio und Fernsehen, Spielkonsolen, Sprachsteuerung, Touchscreen und sämtliche Web-Dienste werden bald zum Alltag gehören wie heute die Navigation per DVD.
Die größte Herausforderung für die Gerätehersteller wird dabei sein, die Bedienung so einfach und übersichtlich zu gestalten, wie es irgend geht. Ein weiteres Problem ist auch der rasche technische Fortschritt. Die Branche sieht sich mit einem extrem schnellen Wandel konfrontiert. Über den Modellzyklus eines Fahrzeugs ist es meist nicht möglich, das System zu ändern und ein neues zu installieren. Nachrüster können hier zumeist eher reagieren. So bietet Blaupunkt beispielsweise das Radiomodell "Hamburg" an, das über Bluetooth- und USB-Schnittstellen verfügt.