Hannover/Paris. Die Turbulenzen auf Europas krisengeplagtem Automarkt setzten den Größen der Branche weiter zu. Volkswagen, Renault und Ford meldeten für ihre Halbjahresbilanzen Absatzrückgänge auf dem Kontinent. Der US-amerikanische Autobauer Ford allerdings sieht entgegen den branchenweiten Signalen erste mögliche Anzeichen für eine Wende - und verweist auf gute Juni-Zahlen.
Gegenüber dem entsprechenden Vorjahresmonat legte Ford im Juni in Europa 6,4 Prozent zu, während andere Hersteller im Minus stehen. Der Konzern habe seinen Europa-Marktanteil damit binnen eines Jahres um einen Punkt auf 8,2 Prozent gesteigert, sagte der Ford-Europachef Stephen Odell laut Nachrichtenagentur Bloomberg am Donnerstag (Ortszeit) am Unternehmenssitz Dearborn im US-Staat Michigan.Allerdings will Ford laut eigenem Plan frühestens 2015 in Europa schwarze Zahlen schreiben. Inwieweit die Amerikaner angesichts der Rabattschlacht Marktanteile mit Verlusten erkaufen, steht auf einem anderen Blatt. Europas Autoindustrie «ist dabei, Anzeichen von Stabilität zu zeigen», sagte Odell. «Wir sagen zwar noch keine Belebung voraus, aber dennoch gibt es da eindeutig einige gute Hinweise.»Ford wähnt sich mit dem Juni-Plus an einem Wendepunkt. Denn aufs erste Halbjahr gerechnet schaut es auch schlecht für den Autobauer aus: Seine Verkäufe sackten um 8,3 Prozent auf 565.400 Fahrzeuge ab. Zudem hatte Ford vergangenen Herbst angekündigt, ein Werk in Belgien und zwei in Großbritannien zu schließen. Das kostete 6200 Jobs. Mit diesem Abbau der Produktionskapazität um 18 Prozent wollte Ford die Verluste im Europageschäft eindämmen. Odells positive Ankündigungen stehen also vor dem Hintergrund einer jungen, harten Sparrunde. Und dennoch: «Wir sind an einem Punkt, an dem wir keine weiteren Pläne zur Anpassung nach unten werden machen müssen», sagte der Manager.Ford sieht Trendwende in Europa
Europas Automarkt steckt weiter in der Krise. Der US-Hersteller Ford lässt nun aber mit Aussagen seines Managements aufhorchen.