Los Angeles. Bislang galt es als gesetzt, dass amerikanische Autofahrer keine Diesel-Pkw mögen. Gerade einmal 2,6 Prozent beträgt in den USA der Diesel-Anteil bei neu zugelassenen Pkw und leichten Nutzfahrzeugen. In Westeuropa sind es 55 Prozent. Schwung soll nun eine große Selbstzünder‑Offensive von Audi, BMW, Daimler, Porsche, Volkswagen und Bosch bringen. Slogan: „Clean Diesel. Clearly Better“. Entwickelt wurde die Kampagne zusammen mit dem Verband der Automobilindustrie (VDA). Ziel ist es, dem Clean Diesel in den USA eine „markenübergreifende Informationsplattform“ zu geben, so der VDA. Starten wird die Kampagne auf der Auto Show in Detroit im Januar. Schon mehrfach versuchten die deutschen Hersteller, den Diesel in Nordamerika populär zu machen, bislang mit bescheidenem Erfolg.
Doch das Blatt hat sich gewendet: Der Absatz von Diesel-Pkw deutscher Hersteller hat sich in den USA in den vergangenen drei Jahren mehr als verdoppelt. Über 70 Prozent der Neuzulassungen tragen dabei das VW-Emblem. „Mehr als jedes fünfte von uns verkaufte Fahrzeug hat hier bereits einen Clean Diesel unter der Haube“, sagt Jonathan Browning, Amerika-Chef von Volkswagen. Alle Erwartungen übertrifft dabei der in Chattanooga/Tennessee gebaute Passat. Gut ein Drittel der Kunden entscheidet sich bei ihm für einen Selbstzünder – Tendenz steigend. Ähnlich hoch liegt die Orderrate bei der Jetta-Limousine. Beim Kombi sind es sogar 65 Prozent. Auch die Konzerntochter Audi erweitert ihr Angebot an Clean Diesel in den USA deutlich. Unter dem Motto „Fuel for thought“, frei übersetzt: „Denk mal darüber nach, einen anderen Sprit zu tanken“, sollen 2013 insgesamt fünf Modelle mit dem 240 PS starken 3.0 V6 TDI ausgestattet werden.Derzeit bieten die Ingolstädter nur den Q7 als Diesel in Amerika an. Im Sommer kommt zunächst das Topmodell A8, im Herbst folgen A7, A6 und Q5. „Wir sehen Potenzial“, sagt auch David Buchko von BMW of North America. Derzeit stellen die Bayern nur den X5 als Diesel in die US-Showrooms. Danach stehen die Fünfer-Limousine sowie der Dreier als Limousine und Kombi auf dem Programm. Mini- Markenchef Kay Segler sieht sogar Chancen, dass die nächste Mini- Generation (F56) auch in den USA mit einem Diesel unterwegs sein könnte. „Mittelfristig will ich einen Diesel-Countryman nicht ausschließen.“ Auch Mercedes hat eine nie da gewesene Diesel-Palette im Angebot. Das „BlueTEC“-Schild prangt mittlerweile am Heck der E-, GL-, ML- sowie R-Klasse und sogar am Flaggschiff S-Klasse. Verbaut wird in allen Modellen der Dreiliter- V‑Sechszylinder mit Leistungen zwischen 210 und 240 PS. Zurückhaltung beim Thema Diesel zeigen dagegen die asiatischen Hersteller sowie Ford und Chrysler. Lediglich General Motors glüht vor und zündet zum Sommer 2013 einen Versuchsballon. Die Mittelklasselimousine Chevrolet Cruze soll mit einem Zweiliter-Vierzylinderdiesel auf Kundenfang gehen.Kampagne für den Diesel
Bislang galt es als gesetzt, dass amerikanische Autofahrer keine Diesel-Pkw mögen. Gerade einmal 2,6 Prozent beträgt in den USA der Diesel-Anteil bei neu zugelassenen Pkw und leichten Nutzfahrzeugen. In Westeuropa sind es 55 Prozent. Schwung soll nun eine große Selbstzünder‑Offensive von Audi, BMW, Daimler, Porsche, Volkswagen und Bosch bringen. Slogan: „Clean Diesel. Clearly Better“.