Hamburg. Der Status quo ist aus Sicht der Autohersteller noch akzeptabel. 69 Prozent der sogenannten Millennials, der Personen zwischen 18 und 34 Jahren, besitzen einen eignen Pkw. Doch diese Zahl ist nur eine Momentaufnahme, denn das Bedürfnis nach einem eigenen Auto sinkt rapide. Im Vorjahr waren es noch 68 Prozent der Befragten, die angaben, ein Auto sei etwas, das man „haben muss“. In diesem Jahr äußerten sich so nur noch 41 Prozent. Ein für die Hersteller alarmierender Wert, was Wolfgang Kopplin, Direktor Marketing und Verkauf bei Ford, nicht leugnet: „Noch gibt es eine große Zahl klassischer Autokäufer, aber der Paradigmenwechsel wird kommen.“
Zeitgeist auf vier Rädern
Trotz dieser Entwicklung sind die Zahlen kein Grund zur Panik. Die Bedeutung des Autos für die Mobilität der Menschen bleibt groß. 71 Prozent der Personengruppe sagen beispielsweise, „Mobilität bedeutet Unabhängigkeit“. Und 60 Prozent der Befragten geben an, gern Auto zu fahren. Für Hersteller wie Ford bedeutet dies zweierlei: Zum einen müssen Konzepte wie Carsharing, die flexible Mobilität ermöglichen, weiter ausgebaut werden. Zum anderen gilt es, die veränderten Anforderungen junger Menschen an das Auto verstärkt zu berücksichtigen. „Die junge Generation tickt anders, als wir das von unseren Erfahrungen, wie wir damals waren, projizieren könnten“, sagt Kopplin. Drei Aspekte dazu lassen sich aus der Studie konkret anführen: Das Umweltbewusstsein der Menschen zwischen 18 und 34 Jahren ist sehr hoch. 66 Prozent geben an, dass ein sparsamer Verbrauch das wichtigste Kriterium für den Fahrspaß sei. Ein Drittel der Millennials möchte zudem im Fahrzeug mit dem Smartphone interagieren können. Sowohl Telefonie als auch das Internet im Auto werden zunehmend als Standard wahrgenommen. Und schließlich wünscht sich ein großer Teil der Befragten innovative Systeme oder autonom fahrende Fahrzeuge. 43 Prozent möchten beispielsweise eine automatische Parkplatzsuche, 36 Prozent meinen, autonom fahrende Autos könnten den Straßenverkehr weniger stressig machen. Ford misst den Studienergebnissen hohe Bedeutung zu: „Wir müssen mit dem heutigen Geschäft die Zukunft finanzieren – und dafür braucht es das Wissen, wie die Kunden von morgen sich diese Zukunft vorstellen“, sagt Kopplin.