Stuttgart/Berlin. Mit den strengen CO2-Zielen der EU-Kommission ist der politische Druck noch einmal gestiegen: Die Autohersteller entwickeln intensiv Elektroautos, die helfen sollen, den CO2-Ausstoß ihrer Flotten zu senken. «Die Hersteller haben ohne Elektroautos keine Chance, die EU-Vorgaben für CO2-Emissionen zu erreichen», sagt Peter Fuß von der Wirtschaftsberatung Ernst & Young (EY) in Stuttgart.
Ob das sinnvoll ist, stellt Fuß infrage: «Die Batterietechnik entwickelt sich nicht so, wie man sich das erhofft hat», sagt er. «Der Plug-In-Hybrid ist nur eine Brückentechnologie.» Uwe Kunert vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) in Berlin sieht das ähnlich: «Eine derart enge Schwerpunktsetzung ist falsch, weil bislang nicht klar ist, wie sich Elektromobilität realisieren lässt.»
Die nach wie vor geringe Reichweite der Elektroautos ist nur ein Problem. Die Umgewöhnung an das lange Laden, die bisher unzureichende Ladeinfrastruktur und der hohe Preis für Elektroautos hemmen die Nachfrage. Nach Einschätzung von Kunert wären mit Erdgas betriebene Fahrzeuge zumindest für den Übergang eine gute Alternative.
«In der Verwendung von Erdgas liegt ein unmittelbares Potenzial zur CO2-Reduktion», sagt Kunert. Die Förderung von Erdgas durch Steuerbegünstigungen sei erheblich. Das Problem sei die Infrastruktur. Das Netz von Erdgastankstellen umfasst bundesweit laut der Initiative Erdgas mobil 921 Tankstellen, im Gegensatz dazu stehen rund 4454 Ladepunkten für Elektroautos und gut 14.000 Tankstellen.