Grenoble. Angst, ins Hintertreffen zu geraten, hat Leroy nicht: „Wir werden unseren Vorsprung halten“, ist er überzeugt und baut dabei auf ein breites Portfolio unterschiedlicher Technologien für unterschiedliche Zwecke: „Neben dem Hybridantrieb mit und ohne Plug-in- Technik sind das für die Langstrecke die Brennstoffzelle und nur für den urbanen Verkehr rein elektrische Fahrzeuge“, sagt Leroy. „Und in beiden Kategorien legen wir jetzt nach.“ So will Toyota zum Jahresende als erster Hersteller der Welt die Brennstoffzelle in Serie bringen. Und in Grenoble beginnen die Japaner jetzt mit dem Flottentest ihres elektrischen Stadtflitzers i-Road. Ähnlich konstruiert wie der Renault Twizy, aber nur mit drei Rädern und dafür mit einer vom Motorrad inspirierten Neigetechnik ausgestattet, ist er Teil eines innovativen Carsharing- und Mobilitätskonzepts, das eng mit dem öffentlichen Nahverkehr vernetzt ist. Ob der i-Road danach in Serie geht, ist vor allem vom Preis abhängig: „Wenn wir so ein Fahrzeug bringen, dann muss es bezahlbar sein und trotzdem Geld verdienen.“ Allerdings weiß auch Leroy, dass Toyota solch ein innovatives und emotionales Fahrzeug gut zu Gesicht stünde. Denn anders als im Prius hat man im i-Road automatisch ein Lächeln auf den Lippen. Selbst wenn die Zukunft des Schmalspur-Stromers noch in den Sternen steht, ist der Europa-Chef für seine grüne Flotte optimistisch: „Es mag sein, dass die anderen Hersteller in den einzelnen Kategorien bessere oder faszinierendere Autos haben“, räumt Leroy ein. „Aber gerade die Deutschen sollten wissen, dass man keine einzelnen Stars braucht, um Weltmeister zu werden, sondern eine gute Mannschaft.“
Toyotas Europa-Chef Leroy
Wir werden unseren Vorsprung halten
Den VW Golf als Elektroauto oder Plug-in-Hybrid, monatelange Wartefristen und viele Lorbeeren für den BMW i3, eine große Plug-in-Offensive von Mercedes: Es sieht derzeit danach aus, als würde Hybrid-Pionier Toyota seine Rolle als führender Anbieter von alternativen Antrieben verspielen. Doch Europa-Chef Didier Leroy sieht die Vorstöße der Konkurrenz gelassen: „Die anderen machen Lärm, aber wir verkaufen Autos“, sagt der Manager mit Blick auf die sieben Millionen Hybridfahrzeuge, die seine Marke mittlerweile auf der Straße hat. Er fühlt sich deshalb von den Konkurrenten nicht herausgefordert, sondern bestätigt. „Denn jahrelang haben sie gegen eine Technik gewettert, in der sie jetzt selbst ihr Heil suchen und uns nacheifern.“