Paris. „Der weltweite Automobilmarkt wird weiter anziehen“, ist Fields überzeugt. Von 85 Millionen Neuzulassungen im Jahr 2013 soll das globale Verkaufsvolumen bis zum Jahr 2020 auf 110 Millionen Fahrzeuge steigen, zitiert er aus den Ford-Prognosen. Davon will er dem US-Autobauer einen entsprechenden Teil sichern. Schon für 2015 stellt er deshalb einen Gewinn von acht bis neun Milliarden Dollar in Aussicht, und bis zum Jahr 2020 soll der Absatz um 45 Prozent auf bis zu 9,4 Millionen Einheiten steigen. Dabei will Fields das bislang extrem US-lastige Ford-Geschäft global ausgewogener verteilen. In Asien rechnet er mit dem größten und in Südamerika mit dem kleinsten Wachstum. Und Europa? Selbst da wird es vorangehen, ist sein Kölner Statthalter Stephen Odell überzeugt – auch wenn er gerade ein Minus von 250 Millionen Dollar meldet. „Aber auch in Europa kann man Geld verdienen.“ Die Basis dafür habe Ford mit der Anpassung der Produktion gelegt: „Bis 2015 haben wir 18 Prozent unserer Kapazität in Europa abgebaut“, sagt Odell. Diese Restrukturierung koste Ford zwar dieses Jahr 400 Millionen Dollar, mache das Unternehmen aber fit für die Zukunft. Und die Luft nach oben geht der Europa-Zentrale in Köln nicht aus: Von aktuell 1,3 Millionen will sie den Absatz bis zum Jahr 2020 auf 1,9 Millionen steigern. „Aber man kann nicht nur an den Kosten schrauben, man muss auch bei den Produkten Gas geben“, sagt Fields. „Wir verkaufen eher unser Tafelsilber, als dass wir bei den Produkten sparen“, beteuert der Firmenchef und stellt deshalb zahlreiche Neuerungen in Aussicht: „Allein im nächsten Jahr gibt es 16 Premieren, und bis zum 2020 haben wir unsere komplette Modellpalette weitere anderthalb Mal erneuert.“ Aktuell wichtigste Neuheit der Amerikaner ist neben dem erstmals auch in Europa verfügbaren Mustang (Odell: „Wichtiger als Stückzahlen ist hier für uns der Image-Effekt“) der Pick-up F-150. Immerhin ist er seit 32 Jahren das meistverkaufte Auto in Amerika und damit für Ford so wichtig wie für VW der Golf. Als erster Pritschenwagen mit einer Aluminium-Karosserie ist er aber nicht nur ein technologischer Meilenstein, sondern auch ein deutliches Signal an die Konkurrenz: „Wir sind jetzt der Autohersteller mit der größten Aluminium- Produktion in der Welt. Das macht uns so schnell keiner nach “, sagt Chefingenieur Pete Reyes. „Schon deshalb nicht, weil es dafür aktuell gar nicht genügend Aluminium gibt.“
Weltrangliste
Ford zielt auf die Fünf
Ford will in der Weltrangliste einen Platz nach vorn springen und sich mittelfristig als Nummer fünf etablieren. Das hat der neue Vorstandsvorsitzende Mark Fields angekündigt. „Wir sind eine wachsende Marke auf einem wachsenden Markt“, sagte der Ford-Chef. Er will sich dabei auch von Rückschlägen in Osteuropa, Nord- und Südamerika nicht entmutigen lassen, die vor Kurzem überraschend zu einer Gewinnwarnung geführt hatten.