Las Vegas. Nach Tesla, Google und Apple drängt eine weitere Firma aus dem Silicon Valley auf die PS-Bühne: Bei der Elektronikmesse CES in Las Vegas hatte das Start-up Faraday Future seinen ersten Auftritt. Das vor allem vom chinesischen Internet-Milliardär und LeTV-Gründer Jia Yueting finanzierte Unternehmen macht seit Wochen Schlagzeilen, weil es zahlreiche Topmanager anderer Hersteller und IT-Firmen abgeworben und noch für dieses Jahr den Bau einer milliardenteuren Fabrik für Elektroautos in Nevada angekündigt hat.
Konkrete Informationen zum Fahrzeug, zur Vermarktung und zu vorgeblichen Innovationen wie einem Bezahl- statt Besitzmodell oder der Vernetzung mit der digitalen Lebenswelt der Kunden ist der Newcomer bislang aber schuldig geblieben.
Die vielen Fragen hat Faraday Future auch in Las Vegas nicht beantwortet. Wie einen großen Bluff hat das Unternehmen ein elektrisches Batmobil auf die Bühne gerollt, das mit 1000 PS und mehr als 330 km/h bar jeder Realisierungschancen ist. Das einzige, was dieser kniehohe Einsitzer mit dem frühestens in zwei Jahren erwarteten Serienfahrzeug gemein habe, sei die Designsprache und die variable Plattform, sagte Entwicklungschef Nick Sampson. Dabei lenkte er den Blick auf eine Bodengruppe mit einer besonders leicht skalierbaren Batterie, veränderbarem Radstand und der Option auf Front-, Heck- oder Allradantrieb mit bis zu vier Motoren. "So haben wir maximale Flexibilität bei Leistung, Reichweite und Aufbau", sagte Sampson und spannte den Bogen von der Limousine über ein Crossover und ein SUV bis hin zu einem Pick-up. Welche dieser Optionen Faraday zum Einstand im Premiumsegment wählt, ließ er aber genauso offen wie technische Daten oder die Namen der Zulieferer.