Saarlouis. Mit dem neuen Focus RS will Ford sein Image aufladen und vom Boom der sportlichen Modelle in allen Klassen profitieren. Nachdem der US-Hersteller den Absatz seiner Performance-Modelle in Europa bereits im vergangenen Jahr um rund 60 Prozent steigern konnte, rechnet die Zentrale in Köln für 2016 nicht zuletzt durch den Focus RS mit einem Plus von weiteren 40 Prozent. Bis Jahresende will man deshalb über alle Baureihen hinweg mehr als 40.000 Sportmodelle verkaufen, sagte Entwicklungschef Joe Bakaj zum Start der RS-Produktion in Saarlouis. Von dort geht das Top-Modell in 31 Länder – auch in die USA und nach China.
Für die Mission als Image-Lokomotive hat Ford den exakt 40.000 Euro teuren Golf-Gegner kräftig aufgerüstet. So bekommt der RS nicht nur einen auf 350 PS getunten Vierzylinder, der eine Höchstgeschwindigkeit von 266 km/h ermöglicht. Zum ersten Mal fährt der Focus RS mit Allradantrieb und einem vorprogrammierten Drift-Modus. Spätestens wenn dann weißer Qualm aus den Radhäusern quillt, ist dem Ford die ungeteilte Aufmerksamkeit sicher.
Begleitet wurde die einjährige Einführung von zahlreichen Aktivitäten in den sozialen Medien, bis hin zur Entwicklungsdokumentation mit Gast-Ingenieur Ken Block auf YouTube. Diese Bemühungen haben sich offenbar bezahlt gemacht. Denn mit 250.000 Online-Konfigurationen bezeichnet Ford den Focus RS bereits als virtuellen Bestseller. Aber auch real kommt er offenbar gut an: Kurz vor der Markteinführung gibt es weltweit gut 3000 Bestellungen.