München. Das Umsatzwachstum von 6,3 Prozent kam im vergangenen Jahr vor allem aus dem Konzern selbst. Die Investitionen in insgesamt sechs Zukäufe lagen mit 30 Millionen Euro unter dem langfristigen Durchschnittswert von 50 Millionen. Das könnte einer der Gründe dafür sein, dass der TÜV Süd im vergangenen Jahr langsamer wuchs als Konkurrent Dekra (siehe Tabelle). Die Münchner können allerdings die höhere Profitabilität für sich verbuchen. Hinter den aktuell niedrigen Akquisitionsausgaben steckt kein grundsätzlicher Strategieschwenk, wie Finanzvorstand Matthias J. Rapp erklärte. Die Pipeline für Akquisitionen sei voll. Man sehe sich die Unternehmen allerdings genau an. Käufe seien nicht mehr so günstig wie in den Zeiten der Wirtschaftskrise. Dennoch sorgte das Wachstum für einen weiteren Meilenstein der Internationalisierung. Seit dem Frühjahr sind erstmals mehr der inzwischen über 22.000 Mitarbeiter des TÜV Süd im Ausland beschäftigt als in Deutschland. Das im Automobilbereich tätige Segment Mobility wuchs mit 4,7 Prozent etwas langsamer als der Konzern. Sein Umsatzanteil sank dementsprechend um 0,5 Punkte auf 29,5 Prozent. Allerdings beinhalten diese Zahlen nicht das Geschäft in der Türkei, wo der TÜV Süd ein Drittel an der dortigen Überwachungsorganisation hält. Würde man dies mit berücksichtigen, wäre man beim Wachstum hervorragend unterwegs, sagte Stepken.
Über zwei Milliarden Euro Umsatz
Rekorde beim TÜV Süd
Erstmals in seiner Geschichte hat der TÜV Süd mehr als zwei Milliarden Euro Umsatz gemacht. Auch beim Ergebnis gab es Rekorde. Der Vorstandsvorsitzende Axel Stepken sprach von einem „ausgesprochen erfreulichen“ operativen Ergebnis. Und mit einer bereinigten EBIT-Marge von 9,1 Prozent lag der TÜV Süd in diesem Bereich so gut wie seit Jahren nicht mehr.