Los Angeles. Wer hätte das gedacht? Ein kleiner italienischer Zweisitzer stiehlt den dicken amerikanischen SUVs und Pickups die Show. Der Star auf der kürzlich zu Ende gegangenen Auto Show in Los Angeles hieß ganz klar Fiat 124 Spider.
Wenn das Modell im Juni in den Handel geht, sind fast 50 Jahre vergangen, seit der Urahn erstmals vom Band lief. Bewusst hat sich Fiat Kalifornien als Ort für die Weltpremiere ausgesucht. Die USA und besonders der Sonnenstaat an der Westküste waren stets der größte Markt für den kleinen Italiener. Von den insgesamt rund 200.000 gebauten 124 Spider traten fast 170.000 die Reise nach Nordamerika an. Schaut man sich die knackigen Proportionen der Neuauflage an, dürfte es für Fiat nicht schwierig werden, diese Zahlen zu toppen.
Die technische Grundlage entwickelte Fiat zusammen mit Mazda. Der 124er ist eng verwandt mit dem MX-5, dem automobilen Symbol für den kleinen Roadster nach klassischer Bauart: kompaktes Format, puristisches Outfit, Motor vorn, Antrieb hinten, ohne Schnickschnack. Im 124 Spider steckt ein 1,4 Liter großer Turbobenziner mit 140 PS und 240 Newtonmeter Drehmoment. Geschaltet werden die sechs Gänge, ganz im puristischen Sinne, manuell. Wie beim MX-5 lässt sich das kleine Verdeck mit einem Handgriff nach hinten werfen. In das vordere Verdeckteil ist eine Hartschalte eingearbeitet. Sie bildet gleichzeitig die Abdeckung hinter den Sitzen. Keine fünf Sekunden vergehen, und der 124 ist offen.
Über exakte Preise redet Fiat noch nicht. Mazda verlangt für die Einstiegsversion seines MX-5 knapp 23.000 Euro. Die Italiener wollen den Spider ein Stück höher positionieren, statten ihn umfangreicher aus und legen viel Wert auf handwerkliche Qualitätsanmutung. Der Spider soll aber unter 25.000 Euro starten, heißt es aus der Turiner Zentrale. Die ersten 124 Fahrzeuge verkauft Fiat als Sonderedition. Eine stärkere Abarth-Variante mit circa 200 PS folgt im Herbst.