München. Derzeit liegt der Anteil der Onlinekäufer, die für den Einbau auf die Hilfe einer Werkstatt zurückgreifen, bei etwa 50 Prozent. Doch viele dieser drei Millionen Kunden werden nicht mit offenen Armen empfangen. 35 Prozent mussten der Umfrage zufolge feststellen, dass die Werkstatt das Fremdteil nur ungern einbaute. 26 Prozent wurden mit ihrem Wunsch sogar abgewiesen. Selbst wenn die Werkstatt das Fremdteil einbaute, gab es für die Kunden häufig Einschränkungen. Bei rund 50 Prozent kam es zu Sondervereinbarungen, die meist Garantie und Haftung einschränkten. Dies empfiehlt auch der ZDK den Betrieben. In etwa jedem sechsten Fall verlangten die Werkstätten für den Einbau der Fremdteile höhere Stundensätze oder Festpreise. Offenbar um die ihnen entgangenen Gewinne aus dem Teilehandel auszugleichen. Bei der Anwendung der Sondervereinbarung zeigt sich ein deutlicher Unterschied zwischen den einzelnen Werkstatttypen. Am seltensten greifen demnach freie Werkstätten mit einer Quote von 40 Prozent zu diesem Mittel. Markenwerkstätten taten dies dagegen in 60 Prozent der Fälle, Werkstattketten sogar bei 70 Prozent der Kunden. Die Onlinekäufer sind für die Werkstätten allerdings nicht unerreichbar. In einem Drittel der Fälle holten sie für die Teile auch ein Angebot der Werkstatt ein. Der Erfolg ist aber offenbar begrenzt. Nur 15 Prozent nutzen auch die Websites von Werkstätten, um im Netz nach den Teilen zu suchen.
Kunden weggeschickt
Teile aus dem Internet werden nicht eingebaut
Deutsche Autofahrer greifen immer häufiger zu Ersatzteilen aus dem Internet. Im vergangenen Jahr haben sich einer aktuellen Umfrage von TNS Infratest zufolge rund sechs Millionen von ihnen Teile oder Zubehör im Netz gekauft. Das sind 20 Prozent mehr als 2013. „In der Folge werden Werkstätten immer häufiger damit rechnen müssen, dass ihre Kunden Autoteile auch selbst beschaffen und nur noch einbauen lassen wollen“, sagt Michael Plotegher, Senior Director Automotive bei TNS Infratest.