München. Die SKD-Sätze, die aktuell bei Unison zusammengebaut werden, kommen aus Südkorea und waren ursprünglich für den russischen Auftragshersteller Avtotor. Im Zusammenhang des im März angekündigten weitgehenden GM-Rückzugs vom russischen Markt hat Avtotor die Montage von Opel-, Chevrolet- und Cadillac-Modellen eingestellt.
Opel und Unison haben 2013 die Montage des Corsa vereinbart, doch das Projekt wurde gestrichen. Laut Unison-Generaldirektor Dmitri Jegorow wird nun über die Montage von Premiummodellen verhandelt. Medien spekulieren, dass es sich um bisher in Russland gebaute Cadillac handeln könnte, die bei Unison für den russischen Markt entstehen könnten.
Im Gegensatz zu Opel und den meisten Chevrolet-Volumenmodellen sollen einige Cadillac- und Chevrolet-Modelle aus nordamerikanischer Fertigung weiter in Russland angeboten werden. Zwischen Weißrussland, Russland und Kasachstan besteht eine Zollunion. Die Montage der bisher unbekannten Premiumautos könnte im Herbst starten.
Die Geschichte von Unison geht auf die 90er Jahre zurück. Damals hieß das Montagewerk, an dem Ford, der lokale Ford-Importeur und die weißrussische Regierung beteiligt waren, Ford Union. Einige Jahre lang wurden die Ford-Modelle Escort und Transit zusammengebaut. Nach dem Scheitern des Ford-Projekts wurden in Obstchak etwa iranische Pkw oder polnische Lieferwagen montiert. Im Herbst 2014 hat Unison einen Vertrag mit PSA unterzeichnet. Heute werden unter einem Dach neben dem Mokka die Modelle Peugeot 301, 3008, 5008 und Partner Tepee, Citro?n C-Elysee und Berlingo sowie der chinesische Zotye Z300 gebaut. Die Stückzahlen sind jedoch sehr niedrig.Heute ist Unison ein reines SKD-Werk, doch Generaldirektor Jegorow hat erneut Pläne für die Errichtung eines Rohbaus und einer Lackieranlage bestätigt.