München. Nach der Unterzeichnung des Atomvertrags bemühen sich globale Hersteller um neue Geschäfte mit dem Iran. Ziel der Regierung ist es, bis 2025 auf eine jährliche Produktion von drei Millionen Fahrzeugen zu kommen. Die bisher höchste Produktion von rund 1,64 Millionen Fahrzeugen (davon 1,44 Millionen Pkw) wurde 2011 erreicht. Im Jahr 2014 konnten 1,09 Millionen Einheiten gebaut werden. Rund 90 Prozent der Gesamtproduktion gehen dabei auf das Konto von Iran Khodro und Saipa.
Sehr gefragt sind im Iran Renault und PSA, die langjährigen Partner der dortigen Autoindustrie. "Wir haben wirklich große Projekte vor", sagte Bernard Cambier, Senior Vice President und Chairman der Region Africa–Middle East–India von Renault, der Automobilwoche. "Wir wollen ein starker Autohersteller im Iran sein." Laut Hashem Yekehzare, Präsident und Vorstandschef von Iran Khodro, besteht mit Renault eine vorläufige Vereinbarung über die Produktion der Modelle Clio IV, Captur und Kwid.
Saipa-Vizepräsident Naser Aghamohammadi bestätigte Gespräche mit Renault über eine Minderheitsbeteiligung an der Saipa-Tochter Pars Khodro und den Kauf eines Saipa-Werks. Zusammen mit PSA will Iran Khodro die Peugeot-Modelle 301 und 2008 bauen. Anders als bislang strebt der Iran mittlerweile Gemeinschaftsfirmen, Technologietransfer und auch den Export der im Iran gebauten Fahrzeuge an.