Stuttgart. Der Wagen rastfrontal gegen die Wand. Doch Dieter Zetsche steigt völlig unbeschadet aus. Was Zetsche 2006 in einem Werbespot für die US-Marke Chrysler als«DrZ.» abfilmen ließ, klingt rückblickend wie eine Vorhersage: Der Daimler-Chef ist unverwüstlich.
Noch vor zwei Jahren schienZetsche, der am 5. Mai seinen 62. Geburtstag feiert, in die Defensive geraten. Es hagelte Kritik vonArbeitnehmervertreter und Aktionären. Jetzt sprach ihm der Aufsichtsrat geschlossen sein Vertrauen aus. Der Vertrag von Zetsche dürfte wohl Anfang 2016 um drei Jahre verlängert werden.
Der Daimler-Chef ist der dienstälteste Autoboss in Deutschland - Zetsche ist Autofreak durch und durch.Der 1953 in Istanbul geborene, promovierteDiplomingenieurgreift gern höchstpersönlich in die Fahrzeug-Entwicklung ein,lässt sich selten nehmen, neue Modelle selber Probe zu fahren.
Nach der Jahrtausendwende bestand Zetsche seine Bewährungsprobe bei Daimler in den USA.Er wurde nach Detroit geschickt, um dieheftig schlingernde Chrysler Group wieder auf Kurs zu bringen. Anfang 2006kehrte er als frischgebackener Daimler-Chef nach Stuttgart zurück.
Zetsche gilt als verbindlicher Manager.In Arbeitnehmerkreisen genoss er bis zur Krise vor zwei Jahren einen guten Ruf.Er galt immer als jemand, der die Leute für sich einnimmt, heißt es. Das scheint ihm nun wieder gelungen. Die Arbeitnehmerbank, betonte derGesamtbetriebsratsvorsitzende Michael Brecht am Mittwoch, trage die Absicht des Aufsichtsrats für eine Vertragsverlängerungmit. (dpa/gem)