Ist es die eigenwillige Bauform, der knurrende Dreizylinder, die ungewohnt hohe Sitzposition oder die Abkehr vom heiligen Heckantrieb? Es gibt viele Gründe, weshalb der BMW Zweier Active Tourer von den Automobilwoche-Lesern zum Flop des Jahres im Showroom gewählt wurde.
Zwar kann man dem ersten Van aus München viel vorwerfen. Und nachdem die Bayern bei diesem Auto mit so vielen eigenen Regeln gebrochen haben, mag man kaum mehr von einem echten BMW sprechen. Doch würde er keine Niere tragen, wäre der Active Tourer ein tolles Auto. Denn es gibt keinen anderen Van in dieser Klasse, der so dynamisch fährt, keinen, der vom LED-Scheinwerfer bis zum Plug-in-Hybrid so ambitionierte Technik bietet, und keinen, den man mit entsprechend vielen Optionen so nobel ausstatten kann.
Image Flop, Absatz top
Aber geben Familienväter für einen bis zu 231 PS starken Pampers-Bomber 50.000 Euro aus, auf die das Modell mit guter Ausstattung schnell kommen kann? Und wollen BMW-Fahrer einen Raumkreuzer mit drei Dutzend Bestuhlungsvarianten und bis zu 1510 Liter Kofferraumvolumen? Nicht das Auto ist fragwürdig. Aber es stellt sich die Frage, ob BMW auf der Suche nach Stückzahlen jede Nische füllen muss.Doch man kann die Sache auch anders sehen. Denn allein von Januar bis Oktober hat BMW weltweit mehr als 70.000 Active Tourer verkauft – die fast 40.000 Gran Tourer nicht mitgerechnet. Das sind mehr Autos, als das ganze Segment in Deutschland hergibt. Wen interessieren da schon Prinzipien?