Angebliche Stickoxid-Verstöße beim Fiat 500X

Berlin. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat bei einem Fiat-Modell deutlich zu hohe Stickoxidausstöße festgestellt. Messergebnisse für das SUV Fiat 500X 2.0 Diesel lagen demnach um das 11- bis 22-fache über den zulässigen Höchstwerten, wie die Umwelthilfe am Dienstag mitteilte. Fiat kündigte eine Stellungnahme an.

Die Abgase des Fiat wurden laut der Deutschen Umwelthilfe auf dem Rollenprüfstand der Berner Fachhochschule geprüft. Bei allen Tests mit einem betriebswarmen Motor seien dabei sehr hohe Stickoxid-Emissionen festgestellt worden, sagte Projektleiter Axel Friedrich "Wir standen erneut vor fassungslosen Prüfern."

Die DUH hatte in den vergangenen Monaten bereits ähnlicheVorwürfe zu Modellen von Opel, Mercedes und Renaulterhoben. Die Autobauer erklärten jeweils, die Grenzwerte einzuhalten.

"Es ist nicht das Problem eines Einzelnen", sagte Umwelthilfe-Geschäftsführer Jürgen Resch unter Verweis auf den Abgasskandal bei Volkswagen.

Fiat hatte erst kürzlich intern untersucht, ob seine Dieselfahrzeuge im Testzyklus NEFZ die Grenzwerte einhalten und teilte dann mit, dies sei der Fall.

Die DUH kommt zu einem anderen Ergebnis: Insgesamt wurden laut dem Verein acht Prüfungen, davon vier nach dem Prüfzyklus NEFZ, auf dem Rollenprüfstand gefahren. Nur bei den beiden NEFZ-Messungen im "kalten" Fahrzeugzustand und mit einer speziellen Konditionierung am Vortag seien wie erwartet mit 133 bzw. 105 mg NOx/km relativ niedrige Werte nahe dem Euro 6 Grenzwert gemessen worden.

Alle Messungen im betriebswarmen Zustand, bei dem normalerweise die Abgasemissionen niedriger ausfallen sollten, zeigten demnach "extreme Erhöhungen". (dpa/gem)