München. Im Kampf gegen Cyberattacken bekommen die Autobauer Unterstützung von unerwarteter Seite: Ehemalige Mitglieder der israelischen Armee machen ihr Wissen, das sie in der renommierten Einheit für digitale Kriegsführung erworben haben, zu Geld. Einige Reservisten haben nach dem Militärdienst entsprechende Firmen gegründet.
Dazu zählt Argus. Zu den Investoren, die zuletzt 26 Millionen Dollar locker gemacht haben, gehören große Firmen wie Magna und die Allianz. Gegründet wurde Argus vor knapp drei Jahren von drei ehemaligen Elitesoldaten. Das Geld floss in die Entwicklung ihres "Intrusion Detection and Prevention System" (IDPS).
Ähnlich wie der israelische Konkurrent Karamba Security setzt Argus auf eine Art Virenscanner, der bis zu 3000 Botschaften pro Sekunde auf dem zentralen CAN-Bus kontrolliert und sofort Alarm schlägt, wenn die Daten nicht plausibel sind. Entdeckt die Software einen Angriff, werden verseuchte Bereiche automatisch isoliert, während der Schaden in Echtzeit analysiert und die gesamte Flotte des Herstellers online gegen das Virus geimpft wird, erläutert Ex-Daimler-Manager Michael Müller, der für Argus in Europa die Geschäfte führt.