"Der Zahlennerd trifft auf die Kreativen" – mit diesem Satz drückt Bernd Krämer, Chef der Agentur Cream Colored Ponies, aus, was derzeit in Marketingabteilungen vor sich geht. Denn Digitalisierung im Marketing heißt längst nicht mehr nur, dass Kampagnen auch online ausgespielt werden. Die zunehmende Vernetzung der Dinge hinterlässt eine Datenflut, die Unternehmen zu nutzen wissen müssen. Auch im Marketing lautet das Schlagwort der Stunde deshalb: Big Data.
Fast 80 Prozent der Marketingleute glauben, dass ihre Branche in den kommenden Jahren einen fundamentalen Wandel durchlaufen wird, wie eine Studie von Accenture ergab. Dieser Wandel ist getrieben von neuen Formen der Datenanalyse, digitalen Technologien und mobilen Endgeräten. Vor allem analytische Fähigkeiten werden zum Erfolgskriterium.
"Big Data ändert die Rolle von Marketingabteilungen komplett. Content-Generator zu sein ist ein völlig anderes Vorhaben als der klassische Werber", sagt Giovanni Perosino, Marketingleiter von Audi. Mit der Digitalisierung werde das Marketing in weiten Teilen neu erfunden. Vieles, wie etwa die Aufsplittung der Marketingkanäle und der damit verbundeneTrend zu Mikrokampagnen,ist schon seit einigen Jahren zu beobachten. Anderes, wie dieIndividualisierung von Kampagnen, ist noch relativ neu. Marketing wandle sich von der Kommunikation von einem zu vielen zu einer Eins-zu-eins-Kommunikation, so Perosino.