Ratingen. Mit einem einfachen Funken ist es bald nicht mehr getan: Weil die Hersteller für immer effizientere Motoren immer aufwendigere Brennverfahren entwickeln, müssen Zulieferer wie NGK nachziehen. "Die Zündkerze wird zunehmend zum präzisen Hightech-Produkt, mit dem man die Verbrennung genau steuern kann", sagt NGK-Manager Stefan Schulte. Das fordere das Ratinger Unternehmen heraus: Das Downsizing raubt den Zündkerzen den Platz, sodass sie immer kleiner werden müssen. Von 14 oder zwölf Millimetern sinkt der Durchmesser auf zehn Millimeter. Gleichzeitig erfordern magerere Gemische höhere Spannung, damit es überhaupt zur Zündung kommt, was die Isolierung erschwert: "Wir sprechen über künftig mehr als 50 Kilovolt und haben Wandstärken von weniger als einem Millimeter", sagt Schulte.
Feuer und Flamme
In einem ersten Schritt will NGK diese Aufgaben mit einer Weiterentwicklung bestehender Zündkerzen lösen. Mit neuen Fertigungsverfahren sollen die keramische Isolationsschicht bis in die Molekülstruktur hinein definiert und die Gewinde so geschnitten werden, dass die Kerze immer an exakt der gleichen Stelle zündet. Im Labor sei das leicht darzustellen, sagt Schulte. "Aber wenn man pro Jahr eine dreistellige Millionenstückzahl produziert, ist das kein Kinderspiel mehr."
Optimierung allein reicht aber nicht. Es brauche eine Revolution, sagt Schulte und skizziert neue Kerzen, die ganze Blitze durch den Brennraum schicken und wie miteiner Korona möglichst viel Gemisch möglichst schnell zünden. In Schultes Idealvorstellung müsste dafür der Brennraum um diese Zündkerze herum entwickelt werden. Doch so weit werde es wohl nicht kommen. "Das wäre ja, als würde der Schwanz mit dem Hund wedeln", sagt der NGK-Manager.