Womit Fisker den Tesla-Chef ärgern will

Henrik Fisker hat mit Elon Musk noch eine Rechnung offen. Während der dänische Designer mit seinem Karma als erstem elektrischen Luxusauto Pleite ging, gilt der Tesla-Chef als Visionär, der die ganze Branche antreibt.

Doch jetzt plant Fisker die Revanche: Sein neuer EMotion soll Teslas Model S blass aussehen lassen und die komplette Oberklasse gleich mit, kündigt Fisker im Gespräch mit der Automobilwoche an. Er stellt mehr als 600 Kilometer Reichweite sowie über 260 km/h in Aussicht. Außerdem biete der EMotion hinter den vier Flügeltüren mehr Platz als jedes andere Auto dieser Klasse. Die Markteinführung der in Detroit gebauten Kleinserie soll Ende 2017 zu Preisen um 150.000 Dollar erfolgen.

Möglich machen soll das eine neue Akku-Technologie auf Basis der Kohlenstoffverbindung Graphen, für die Fisker eine höhere Leistungsdichte, kürze Ladezeiten und eine längere Lebensdauer als für die bekannten Lithium-Ionen-Zellen verspricht. Allerdings sei die Erfindung zu spektakulär, um schon ein Jahr vor der Markteinführung Details zu nennen.

Aus dem gescheiterten Karma hat er Konsequenz gezogen: „Die Batterietechnik gebe ich nicht mehr aus der Hand, aber bei der Produktion lasse ich mir gerne helfen“, fasst er die Erfahrungen mit windigen Akku-Lieferanten und schlampiger Montage zusammen. „Denn auch wenn etablierte Hersteller in ihrem alten Denken keine neuen Autos bauen können, haben sie zumindest ihr Fertigungssystem in 100 Jahren so perfektioniert, dass ein Start-up sie darin nie schlagen kann.“

Für die Akkuproduktion hat er die Tochter Fisker NanoTech gegründet. Der Akku soll zum größten Pfund der Firma werden. Denn Fisker will es nicht bei einem exklusiven Luxusliner belassen, sondern wenig später ein Volumenmodell nachschieben und sich dafür einen etablierten Hersteller als Partner suchen. Dass es genügend Kandidaten gibt, steht für ihn außer Zweifel: „Unsere Batterie ist so revolutionär, dass sie auch für einen Daimler, Ford oder Toyota ein Gewinn wäre.“