Mit der Verbreitung der Elektromobilität wird auch der Rohstoff Kobalt immer bedeutsamer. Eingesetzt wird er vor allem in Lithium-Ionen-Batterien. Mehr als die Hälfte der Jahresproduktion stammte 2016 aus der Demokratischen Republik Kongo, der immer wieder Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen werden und die laut Transparency International zu den 25 Staaten mit der höchsten Korruption zählt.
BMW zieht daraus Konsequenzen und will in einem ersten Schritt die Kobalt-Lieferkette transparenter machen und in Modellprojekten im Kongo die soziale Lage der Menschen und den Schutz der Umwelt verbessern. Denn beim Abbau von Kobalt, so BMW, könnten „Verletzungen von Umweltstandards und Menschenrechten nicht vollständig ausgeschlossen werden“. Der Münchner Hersteller ist daher seit ihrer Gründung in der Responsible Cobalt Initiative (RCI) aktiv, der neben Unternehmen und Organisationen auch die Regierung des Kongo und die OECD angehören.
BMW selbst bezieht zwar kein Kobalt direkt, sondern nur als Bestandteil der zugekauften Batteriezellen. Doch bis zum Jahresende will das Unternehmen öffentlich machen, aus welchen Förderländern und welchen Schmelzen das in den Zellen verwendete Kobalt stammt.
Ebenfalls bis Jahresende soll eine Machbarkeitsstudie zeigen, was BMW mit Partnern vor Ort tun kann. Ins Auge gefasst sind Projekte, die zunächst in Modellminen die soziale Situation und den Umweltschutz im handwerklich betriebenen Kobalt-Bergbau verbessern sollen und später auf weitere Kobalt-Minen ausgedehnt werden können.
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